„Bürgerkarte“ online

■ Bundesweit digitale Signatur geplant

Mit einer „Bürgerkarte“ will die Bundesdruckerei künftig Behördengänge über das Internet vereinfachen. Bisher konnten Bürger nur vereinzelt über das Internet beispielsweise Briefwahlunterlagen anfordern oder ihren Hund anmelden, sagte Norbert Frauböse von der Bundesdruckerei am Donnerstag auf der CeBIT. „Es gibt keine Lösung für ganz Deutschland. Das könnte sich mit der Bürgerkarte aber kurzfristig ändern.“ Schließlich könnten sich Bürger mit damit im Internet zweifelsfrei ausweisen.

Zu diesem Zweck sei auf einem Chip in der Karte ein Auszug aus dem Melderegister gespeichert, der von der Behörde digital signiert werde, sagte Frauböse. Das sei gewissermaßen eine „digitale Meldebestätigung“. Für den Einsatz der Karte benötigen die Nutzer ein Lesegerät, das an die Tastatur des heimischen Computers angeschlossen wird. Die Karte wird durch eine mindestens vierstellige Geheimnummer vor Missbrauch geschützt.

In Zukunft könnte theoretisch auch der Personalausweis mit der Bürgerkarte kombiniert werden, sagte Frauböse. Dies sei allerdings bisher nicht möglich. „Der rechtliche Rahmen für Personalausweise lässt momentan das Abspeichern von Informationen nicht zu, die nicht für das menschliche Auge wahrnehmbar sind.“ Zunächst sollten die Bürgerkarten nach Angaben der Bundesdruckerei im Herbst in Passau, Ulm und Bremerhaven ausgegeben werden. Bereits im kommenden Jahr solle die Bürgerkarte dann in einem Drittel der Meldestellen Deutschlands verfügbar sein. Damit könnten potenziell 25 Millionen Menschen die Bürgerkarte nutzen, sagte Frauböse. Die Karte werde wohl rund dreißig Mark kosten. In Bremen muss ein ähnliches Pilotprojekt die Karten stark subventionieren. Reuters