massaker auf dem balkan: Sie warteten auf Brot
In Kroatien und Bosnien
Oktober 1991: Bei Operationen der kroatischen Spezialeinheit „Merčep“ werden rund 200 serbische Zivilisten sowie kroatische Oppositionelle ermordet.
18. November 1991: Nach 87-tägiger Belagerung durch die Jugoslawische Volksarmee (JNA) fällt die kroatische Stadt Vukovar. Paramilitärische serbische Einheiten töten 260 zivile Insassen des Krankenhauses.
27. März 1992: Beginn der „ethnischen Säuberung“ Nordost- und Ost-bosniens durch JNA und serbische Freischärler. Hunderte muslimische Zivilisten werden ermordet.
27. Mai 1992: Beim Anstehen nach Brot werden 16 Einwohner Sarajevos durch eine Granate getötet.
4. Februar 1993: In der Altstadt von Sarajevo tötet ein Granateinschlag auf dem belebten „Markala“-Markt 68 Menschen.
16. April 1993: Bei der Eroberung des Dorfes Ahmici durch bosnisch-kroatische Truppen werden 116 Muslime ermordet.
25. Mai 1995: Bei einem serbischen Granatenangriff auf Tuzla sterben 72 junge Menschen, die auf dem zentralem Platz der bosnischen Stadt den jugoslawischen „Tag der Jugend“ begehen wollten.
11.–15. Juli 1995: Die Armee der bosnischen Serben erschießt mehr als 7.000 bosnische Männer in der „UN-Schutzzone“ Srebrenica.
28. August 1995: Erneut sterben 37 Sarajevoer beim Granatbeschuß eines Marktplatzes.
Im Kosovo
28. Februar/1. März 1998: In Ćirez und Likošane ermorden serbische Polizisten 25 Albaner.
5.– 7. März 1998: In Donji Prekaz sterben 58 albanische Zivilisten bei der Eroberung des Hauses des UÇK-Führers Adem Jashari.
25. Mai 1998: Im Dorf Ljubenic werden 9 Männer von der serbischen Polizei erschossen.
30. August 1998: Im eroberten UÇK-Stützpunkt Klečka finden die serbischen Behörden in einem Kalkofen die Überreste von 22 Menschen – Serben und Albaner.
24. September 1998: 18 Mitglieder einer albanischen Flüchtlingsfamilie werden im Wald bei Gornje Obrinje massakriert.
14. Dezember 1998: 6 Jugendliche sterben bei einem Feuerüberfall auf ein serbisches Café in Peć.
16. Januar 1999: In Račak stoßen OSZE-Beobachter auf die Leichen von 45 Albanern.
29. Januar 1999: Bei einer serbischen Polizeiaktion gegen einen UÇK-Stützpunkt in Rogovo werden alle anwesenden 24 Männer getötet.
25./26. März 1999: Unmittelbar nach dem Beginn der Nato-Bombardements kommt es zu Massakern durch das serbische Militär. In Bela Crkva werden 65 albanische Flüchtlinge erschossen, bei Velika Kruša und Mala Kruša 105.
1.–4. April 1999: In Djakovica töten Milizionäre 47 Albaner.
27. April 1999: In Meja werden mindestens 100 Albaner von serbischen Truppen ermordet.
14. Mai 1999: In den benachbarten Weilern Cuska, Zahac und Pavljan töten serbische Polizisten insgesamt 66 Bewohner.
23. Juli 1999: Unbekannte erschießen in Gacko 14 serbische Bauern.
3. Februar 2000: Nach einem Angriff auf einen serbischen Reisebus werden zur Vergeltung 8 Albaner getötet.
9. November 2000: Im Dorf Dasinovac werden 4 Roma-Ashkali erschossen.
16. Februar 2001: In Podujevo sterben bei einem Sprengstoffattentat auf einen Reisebus 10 Serben.
hh/rr
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