: bundesstaat gujarat
Die Folgen des Erdbebens
Im westindischen Bundesstaat Gujarat wohnen auf einer Fläche von 196.024 Quadratkilometern 41.309.582 Menschen. Am 26. Januar 2001 um 8:46 Uhr Ortszeit erlebte Gujarat eines der schwersten Erdbeben der Geschichte: 7,9 Punkte auf der Richterskala. Besonders betroffen waren die Landeshauptstadt Ahmedabad, Bhuj und Anjar. Angaben der indischen Regierung zufolge hatten zwei Monate nach dem Erdbeben 30.000 Menschen ihr Leben verloren, 1,5 Millionen wurden verletzt. 150.000 Menschen werden immer noch vermisst. Der Sachschaden wird auf 5,43 Milliarden US-Dollar geschätzt. Weitere 2 Milliarden US-Dollar werden benötigt, um die Infrastruktur wieder instand zu setzen.
Gujarat ist wirtschaftlich wichtig für Indien. 11 Prozent des Bruttosozialprodukts und ein Achtel des industriellen Outputs werden hier erwirtschaftet. In den vier Häfen, die stark beschädigt wurden, wird ein Drittel der Exportfracht abgefertigt. Über 200.000 kleine und mittelständische Betriebe sowie 2.000 Großbetriebe sind in Gujarat ansässig. Allein die Diamantenindustrie, eine der größten der Welt, setzt täglich 6,5 Millionen US-Dollar um. Andere Produktionsbereiche sind: Petrochemie, Petroleum, Pharmaindustrie, Erdgas. Darüber hinaus hat die Textilindustrie einen Exportanteil von 45 Prozent.
Zum Wiederaufbau haben die Weltbank 300 Millionen Dollar, die Asian Development Bank 350 Millionen Dollar, Japan 3 Millionen Dollar, die EU 38 Millionen Euro und Care 3,5 Millionen Dollar bereitgestellt. Wie viel die indische Regierung beisteuern wird, ist unklar. Die Einkommensteuer soll um 2 Prozent erhöht werden, was 325 Millionen Dollar bringen soll.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen