Rinder nach Nordkorea

Hungerhilfe kann starten: Demnächst werden 18.000 Tonnen BSE-getestetes Fleisch losgeschickt

BERLIN ap ■ Die Bundesregierung will Nordkorea als Hungerhilfe 18.000 Tonnen BSE-getestetes Rindfleisch liefern. Wie das Verbraucherministerium gestern bestätigte, belaufen sich die Lieferkosten auf rund 30 Millionen Mark. Die Aktion soll bald beginnen. Eine Delegation habe vorige Woche in Nordkorea überprüft, ob ausreichend Kühlkapazitäten vorhanden seien, hieß es aus dem Ministerium. Damit könnten die etwa 50.000 geschlachteten Tiere tiefgefroren geliefert werden statt, wie zunächst befürchtet, in Dosen. Das verbillige den Transport um rund 700 Mark pro Tonne.

Verbraucherministerin Renate Künast folgt damit auch einem Vorschlag des Cap-Anamur-Gründers Rupert Neudeck, die bei dem BSE-Notschlachtungsprogramm getöteten Tiere nicht zu verbrennen, sondern als Nahrungsmittel zu verschenken. Die Hilfsmaßnahmen werden von der deutsch-koreanischen Parlamentariergruppe im Bundestag unterstützt. Ihr Vorsitzender Hartmut Koschyk forderte aber, das Fleisch müsse allen Koreanern zu Gute kommen und nicht nur der Armee. Die Nahrungsmittelhilfe sei ein guter Beitrag, die bilaterale Zusammenarbeit mit Nordkorea zu verbessern.