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Viel draußen spielen

■ Entwarnung für Niendorfer Kita: Kein Asbest, aber Mineralfasern in der Luft

Halbe Entwarnung für die Kita Wagrierstraße. Bei der von Eltern geforderten Raumluftmessung wurden keine Asbestfasern gefunden. Gleichwohl wurden „gerings-te Mengen“ von Mineralfasern registriert, wie die Sprecherin der Städtischen Vereinigung, Katrin Geyer, bestätigt.

Wie berichtet, wurde bei einer ersten Untersuchung im Februar schwach gebundener Asbest in der Decke der Niendorfer Kita gefunden. Beides, Asbest und Mineralfasern, soll nun bei einer Sanierung im Sommer entfernt werden.

„Der Gutachter hat uns signalisiert, dass auch durch die Mineralfasern keine Gefahr für die Kinder besteht“, erklärt Geyer weiter. Dennoch sei man auf den Vorschlag der Eltern eingegangen, die Spielpo-deste, von denen aus die Kinder die Decke erreichen können, zu sperren, schon um die Eltern zu beruhigen. Geyer: „Die Kinder sollen möglichst viel draußen spielen, was sowieso sinnvoll ist.“

Er habe die Entfernung der Mineralwolle empfohlen, um auf der „sehr sicheren Seite“ zu sein, sagt Gutachter Konrad Schwellnuss zur taz. Die gemessenen Werte – 374 Fasern pro Kubikmeter Luft – würde man in vielen Gebäuden finden. Die Fasern rieselten zwar aus der Decke, wo eine Schutzfolie verrutscht sei. In die Luft gelangten sie jedoch aus dem Staub, der auf Böden und Regalen liegt. „Bis zur Sanierung sollte man darauf achten, Staubdepots zu entfernen.“

Für Mineralfasern gibt es keine Grenzwerte, über ihre Gefährlichkeit streiten die Experten. Erst vor fünf Jahren gingen die Hersteller zu „biolöslichen“ Fasern über, die sich im Körper auflösen. „Man kann davon ausgehen, dass Fasern aus der 70ern Krebs erzeugen können“, sagt Helmut Gumtau von der Hamburger Verbraucherzentrale.

Die Elternvertreterinnen Johanna Flamm und Elske Veyhl bemängeln einen weiteren Punkt: Es sei unverständlich, warum bei der Asbestsanierung nicht auch der Fußboden mit einbezogen würde, in dessen Kleber Asbest gefunden wurde. Der PVC-Belag sei 25 Jahre alt und an vielen Stellen ausgebessert worden. Aus dem Kleber gehe „nicht mal theoretisch eine Gefahr hervor“, setzt Schwellnuss dagegen. Der Leim sei „kein Raumluftproblem“, sondern höchstens ein „Arbeitsschutzproblem“ für den, der ihn entfernt. Kaija Kutter

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