Drei können es noch werden

■ Flensburg ist in der Handball-Bundesliga wieder vorn. Kiel gewinnt zweites Nordderby innerhalb von drei Tagen

Flensburg, Magdeburg oder Lemgo – acht Spieltage vor dem Saisonende spitzt sich in der Handball-Bundesliga der Dreikampf um den Titel zu. Nicht einmal 24 Stunden konnte sich der SC Magdeburg nach dem 35:17-Kantersieg am Freitagabend gegen Eintracht Hildesheim über die Tabellenführung freuen. Dank eines mühevollen 30:26 gegen die SG Wallau-Massenheim hangelte sich die SG Flensburg-Handewitt wieder an die erste Stelle. Der Vorteil aber liegt bei den Magdeburgern, die als Zweiter ein Spiel weniger haben als der „Ewige Zweite“ von der Förde. Der TBV Lemgo folgt mit zwei Punkten Rückstand auf Platz drei.

Befreit vom Druck der Champions League spielte der deutsche Meister THW Kiel auch im zweiten Nordderby der Woche groß auf und siegte beim VfL Bad Schwartau mit 28:18. Die Kieler wittern nun wieder Morgenluft und haben den Kampf um einen Europapokal-Platz aufgenommen. „Wir haben nahtlos an die Leistung vom vergangenen Mittwoch angeknüpft“, freute sich THW-Manager Uwe Schwenker über den zweiten Coup nach dem 29:20 drei Tage zuvor gegen Flensburg. Und Rechtsaußen Martin Schmidt gab die Parole aus: „Nach den beiden gewonnenen Derbys sind wir wieder da und haben den nötigen Aufwind, um vielleicht doch noch ins internationale Geschäft einzusteigen.“

„Am Ende entscheidet das Glück“, sagte Flensburgs Christian Berge nach dem Arbeitssieg seines Teams gegen Wallau-Massenheim, „wenn wir künftig auswärts so spielen wie zu Hause, können wir Meister werden.“ Drei Tage nach dem Debakel in Kiel setzte der Vize-Meister seine Siegesserie in eigener Halle fort. Doch das Team von Trainer Erik Veje Rasmussen wirkte vor allem in der ersten Halbzeit nervös und gehemmt. Der nach dem Kiel-Spiel erwartete „Jetzt erst recht“-Effekt blieb weitgehend aus.

Rasmussen ist überzeugt, dass sich die Meisterschaft vor dem letzten Spieltag am 20. Mai, wenn sein Team beim SC Magdeburg antreten muss, entscheidet: „Alle drei Mannschaften werden bis dahin noch Punkte verlieren.“ Die Magdeburger taten Rasmussen diesen Gefallen an diesem Wochenende allerdings nicht. Die einzige Mannschaft, die noch in drei Wettbewerben im Titelrennen ist, war gegen Hildesheim nicht zu bremsen, obwohl Trainer Alfred Gislason gleich fünf Leistungsträger schonte. „Wir haben gegen den künftigen deutschen Meister verloren“, befand Hildesheims Trainer Gerald Overbeck. Dagmar Garbe