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Neue Debatte über Integration

Die Forderung der Ausländerbeauftragten Barbara John nach mehr Integrationsbereitschaft türkischer Mitbürger hat geteilte Reaktionen hervorgerufen. Die Ausländerbeauftragte hatte unter anderem eine Sprachkurspflicht für alle als wichtigen Integrationsschritt bezeichnet.

„Dass nach 40 Jahren verfehlter Integrationspolitik der Integrationswille nicht berauschend ist, ist nachvollziehbar“, sagte die Sprecherin des Türkischen Bundes Berlin-Brandenburg, Eren Ünsal. Es führe kein Weg daran vorbei, dass in Deutschland lebende Türken die deutsche Sprache erlernten, so Ünsal. Allerdings sei es pädagogisch nicht sinnvoll, wenn türkische Mütter mit ihren Kindern – wie von John angesprochen – deutsche Lieder sängen.

Junge Türken müssten in einigen Punkten tatsächlich mehr Integrationsbereitschaft zeigen, sagte auch Özcan Mutlu (Grüne). In den vergangenen 40 Jahren habe Deutschland allerdings in Sachen Integrationsangebote viel verschlafen.

„Die Politik muss Integrationsangebote machen“, forderte auch die PDS-Abgeordnete Karin Hopfmann. „Von Zwangsmaßnahmen halten wir allerdings überhaupt nichts.“

Innensenator Eckart Werthebach (CDU) stimmte John in vollem Maße zu. Er sprach sich abermals für verpflichtende Sprachangebote aus. Dabei müssten Integrationswillige auch bereit sein, einen finanziellen Eigenbeitrag zu leisten. DPA

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