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Runder Tisch mit Runde

■ DTB-Präsident will Tennisturnier am Rothenbaum erhalten – gegebenenfalls soll eine ganz neue Anlage gebaut werden

Die Bemühungen zur Rettung des Tennis-Standortes Hamburg laufen auf Hochtouren. Walter Knapper, Vizepräsident des Deutschen Tennis-Bundes (DTB), führte in Hamburg Gespräche mit dem Senat der Hansestadt und vereinbarte einen „Runden Tisch“ mit allen Beteiligten nach den Turnieren im Mai am Rothenbaum.

Der Chef der Herren-Profiorganisation ATP, Mark Miles, hatte am vergangenen Wochenende für Aufregung mit der Äußerung gesorgt, ein neues, großes Turnier für Herren und Damen am Rothenbaum sei auf der jetzigen Anlage nicht möglich. Dort finden im Mai die German Open der Herren sowie zuvor ein Damenturnier statt. Miles verlangte 22 oder 23 Plätze, fünf müss-ten für Fernseh-Übertragungen komplett verkabelt sein. Zurzeit wird in Hamburg auf acht Plätzen gespielt, eine Erweiterung auf 14 wäre denkbar. Der Präsident des DTB, Georg von Waldenfels, hatte den Bau einer komplett neuen Anlage ins Gespräch gebracht.

Offenbar ist nun in Hamburg aber doch ein Kompromiss möglich. „Entscheidend ist die Größenordnung der Anlage. Wir brauchen wohl mindestens zwei Center Courts, die eine dauerhafte Vermarktung gewährleisten“, sagte Waldenfels. Er unterstrich erneut, ein Ausbau sei nur mit Hilfe von Investoren möglich. „Wenn wir keinen finden, müssen wir uns möglicherweise vom Standort Deutschland verabschieden.“ Der ehemalige bayrische Finanzminister hat Bürgermeister Ortwin Runde sowie Berlins Regierendem Bürgermeister Eberhard Diepgen per Brief persönliche Gespräche angeboten. Mit Runde werde er sich „bald zusammensetzen“.

DTB-Vize und Turnierdirektor Knapper hatte sich am Mittwochabend mit Hamburgs Wirtschaftssenator Thomas Mirow (SPD) getroffen. „Das Gespräch war sehr gut. Wir werden eine Lösung des Problems finden“, sagte Knapper. Auch von dem für Bebauungspläne zuständigen Bezirksamt Eimsbüttel hieß es, ein vorsichtiger Ausbau sei möglich. „Wir werden mit allen Beteiligten die baulichen Fragen und die Fragen der zusätzlichen Nutzung erörtern“, sagte Mirow.

Ein neues Turnier wird es laut ATP-Chef Miles frühestens 2003 geben. Hintergrund der Neuordnung sind die finanziellen Probleme beim Rechte-Vermarkter ISL. Bisher kassiert der DTB aus dem 1999 abgeschlossenen Zehn-Jahres-Vertrag über 1,2 Milliarden Dollar jährlich etwa 14 Millionen – diese Zahlung ist nur noch für dieses Jahr gesichert.

Thomas Horky/Robert Semler

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