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Grün sehen im blauen Meer

■ Fantastische Wissenschaftler finden heraus: Wale und Robben sind farbenblind

Wale und Robben sind farbenblind. Das hat eine deutsch-schwedische Forschergruppe um das Frankfurter Max-Planck-Institut für Hirnforschung und das Alfred-Wegener-Institut in Bremen herausgefunden. Paradoxerweise sehen die Meeressäuger in den Tiefen der blauen See alles grün.

Menschen und viele andere Primaten verfügen zur Farberkennung über drei verschiedene Typen von Rezeptor-Zapfen im Auge: rote, grüne und blaue. Andere Säugetiere sind weniger farbenfroh, sie haben nur zwei Zapfentypen. Wale und Robben fielen völlig aus diesem Raster heraus, entdeckten die Forscher gleich bei 14 verschiedenen Arten. Sie alle hatten ausschließlich grüne Zapfen und fallen damit in die Gruppe der Monochromaten. Damit sehen sie nicht nur keine Farben, sondern können auch Helligkeit und Kontraste schlechter wahrnehmen.

Die an Land lebenden Verwandten der Wale und Robben, wie Frettchen oder Flussotter, haben hingegen sowohl blaue als auch grüne Zapfen. Wieso die schwimmenden Verwandten im Laufe der Evolution ausgerechnet die blauen Zapfen verloren haben, können sich die Forscher nur schwer erklären. Schließlich geht man gemeinhin davon aus, dass sich Tiere im Laufe der Evolution immer besser an ihre Umwelt anpassen.

Eine andere Theorie beleuchtet die positiven Auswirkungen des Defekts: Wenn das Gehirn weniger mit Farben-Sehen beschäftigt ist, kann es vielleicht auf anderen Gebieten Höchstleistungen vollbringen. So könnte die mangelnde Sehkraft ein Grund sein für das enorme Gehör und Gefühl dieser Tiere. Wale orten andere Tiere mit einer Art Echolot, Robben nehmen andere Fische mit ihren Schnurrhaaren wahr. lno

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