: vom schrecken des alleinseins und des bratwurstessens: das traurige nilpferd
Diesem Nilpferd, das sieht man gleich, geht es nicht gut. Es liegt im Bett und kann nicht schlafen. Das hat etwas mit Laura zu tun, die in Ägypten ist, wo bekanntlich der Nil fließt und wo das Nilpferd auch gerne wäre. Aber es ist nicht in Ägypten und schläft schlecht und steht manchmal auch nachts auf, um ziellos durch die Straßen zu wandern und leider auch, um zu viel Fritten und Bratwurst zu essen – neun Würste, um genau zu sein – und darüber dann noch trauriger zu sein. Speiübel lassen die Illustrationen von Norman Junge das Nilpferd werden, speiübel vor Traurigkeit und zu vielem Bratwurstessen. Doch zum Schluss wird noch alles gut („Norbert der Nachtwandler“, Aufbau Verlag, 24 Seiten, 29,90 DM). Zum Schluss hört die Übelkeit auf und die Traurigkeit auch. Das hat etwas mit einem Brief zu tun, einem Brief aus Ägypten, den Norbert über sein Bett hängen kann, um endlich glücklich einzuschlafen. – Norman Junge hat viele Illustrationen zu Texten von Ernst Jandl gemacht. Das Nilpferd, darf man versprechen, ist ihm wundertraurig gelungen. drk
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