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Bahnbau kanadisch

Nach jahrelangen Verlusten verkauft DaimlerChrysler seine Bahntechnik-Tochter Adtranz an Bombardier

BERLIN rtr ■ Der deutsche Schienenfahrzeug-Hersteller Adtranz ist jetzt Teil des kanadischen Bombardier-Konzerns, der damit zum weltweit führenden Schienenfahrzeug-Anbieter aufrückt. Mit dem Zukauf ordnet Bombardier sein Geschäft im Bereich Transportsysteme neu in sieben Divisionen. Der Hauptsitz des Transportbereichs werde Montreal, der Hauptsitz der Europa-Aktivitäten in diesem Bereich Berlin sein.

Der Bereich Schienenverkehrstechnik sei ein Kerngeschäft von Bombardier, das nun fast 40 Prozent des Konzernumsatzes ausmache, sagte Bombardier-Chef Robert E. Brown. Bombardier werde dieses Geschäft weiter vorantreiben. Mit dem Zukauf von Adtranz sei Bombardier in diesem Bereich klar als Weltmarktführer etabliert.

Bombardier und der bisherige Adtranz-Eigentümer DaimlerChrysler hatten sich im August auf den Verkauf im Volumen von umgerechnet rund 1,6 Milliarden Mark geeinigt. Die EU-Kommission hatte die Übernahme vor wenigen Wochen genehmigt. Bombardier ist ein international tätiger Konzern mit Aktivitäten in der Verkehrstechnik wie im Schienenfahrzeug- und Flugzeugbau, aber auch im Freizeit- und Finanzbereich.

Die Firma beschäftigt nunmehr nach eigenen Angaben weltweit in 23 Ländern rund 79.000 Menschen. Adtranz zählt zur weltweiten Spitzengruppe der Schienenfahrzeug-Hersteller. Das Unternehmen hatte allerdings, maßgeblich aufgrund der Schwäche am Welt-Bahnmarkt, über Jahre hohe Verluste geschrieben. Ein weiterer Grund war die schwierige Fusion der Bahnsparten von Daimler und ABB. Daimler wollte Adtranz deshalb loswerden.

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