: Haft für Klump verlangt
Bundesanwaltschaft will missglückten Anschlag auf Nato-Base in Spanien mit zehn Jahren Haft ahnden
STUTTGART dpa ■ Die Bundesanwaltschaft hat im Prozess gegen Andrea Klump zehn Jahre Haft gefordert. Der Oberstaatsanwalt sah es vor dem OLG Stuttgart als erwiesen an, dass sich die 43-Jährige zum Mord, verbunden mit einem Sprengstoffanschlag verabredet habe. Ferner beschuldigte er sie des versuchten zweifachen Mordes und der schweren räuberischen Erpressung mit Menschenraub und Geiselnahme. Klumps Verteidiger nannten kein Strafmaß. Das Urteil wird am 15. Mai erwartet.
Das Gericht hatte den Vorwurf der RAF-Mitgliedschaft fallen lassen. Klump gestand jedoch, im Auftrag einer ungenannten Palästinensergruppe im Juni 1988 am misslungenen Sprengstoffattentat auf einen Nato-Stützpunkt im spanischen Rota beteiligt gewesen zu sein. Ihrer Aussage, Radaranlagen sollten getroffen werden, glaubt die Anklage nicht. Sie geht davon aus, dass der Anschlag US-Soldaten gelten sollte. Die Verteidiger sehen es als erwiesen an, dass in dem Hotel kaum Soldaten waren.
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