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Fulda sperrt NS-Sklaven aus

FULDA dpa ■ Die Fulda Reifen GmbH hat gestern früheren Zwangsarbeitern aus Weißrussland den Zutritt zu ihrer Fabrik verwehrt. Die Gruppe von rund 20 Weißrussen, die auf Betreiben der evangelischen Kirche in Hessen unterwegs sind, weil sie während des Zweiten Weltkriegs in hessischen Unternehmen arbeiten mussten, fuhr am Vormittag zum Werksgelände in Fulda, durfte aber den Reifenproduzenten nicht besichtigen. Nach einem Bericht der Fuldaer Zeitung seien sie von der Geschäftsleitung ausgeladen worden. Fulda Reifen lehnt eine Entschädigung von NS-Zwangsarbeitern ab und beteiligt sich auch nicht am Entschädigungsfonds der deutschen Wirtschaft. Als Tochter des US-Konzerns Goodyear sieht sie keine Verantwortung, der Stiftungsinitiative beizutreten. Der US-Konzern habe maßgeblich dazu beigetragen, dem Unrechtssystem in Deutschland ein Ende zu bereiten. Nach Darstellung des American Jewish Committee (AJC) hatte der Reifenproduzent aber während der NS-Zeit Zwangsarbeiter beschäftigt.

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