: Heute ist er fertig
Es ist so weit: Schluss mit Klaus Landowsky. Der Fraktionsvorsitzende tritt ab. Und der Starschnitt ist komplett. Jetzt heißt es: „Der Nächste, bitte“
von DIRK HEMPEL
Jetzt kennen Sie ihn wirklich mit Haut und Haar – bis ins letzte Detail. Wir haben Klaus-Rüdiger Landowsky auf die Finger geschaut, ihm tief in die Augen geblickt, sein unschuldiges Lächeln unter die Lupe genommen, den Angstschweiß auf seiner Stirn gesucht, sein angeblich blütenweißes Hemd in Großaufnahme abgebildet, ja den Hobby-Grafologen unter Ihnen haben wir selbst seine Unterschrift nicht vorenthalten. Und das Ergebnis: Ab heute ist Schluss mit Landowsky – als Schnittmuster und als CDU-Fraktionsvorsitzender. Überraschend ist das nicht: Seit dem 11. April haben wir schließlich nichts anderes behauptet. Und zwar völlig zu Recht.
Trotz zahlreicher Hintergrundberichte und Kommentare, als effektivste publizistische Waffe hat sich der Starschnitt erwiesen. Lehnen wir uns also zurück mit den Worten „der Nächste, bitte“. Wessen Großbildfoto sollen wir Ihnen jetzt wieder Tag für Tag zumuten? Etwa ein Porträt des CDU-Innensenators Eckart Werthebach in Lebensgröße – am 2. Mai 2002 hat er fertig? Oder soll es zur Abwechslung mal ein SPD-Mitglied sein? Oder besser noch gleich der gesamte Senat? Wir sind uns da noch nicht ganz einig. Aber vielleicht haben Sie ja nicht nur Schere und Klebe, sondern auch einen interessanten Vorschlag für ein neues Schnittmuster zur Hand.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
