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Wenn der Hi-Fi-Händler zweimal klingelt

Elektroindustrie erwägt die Gründung eines eigenen Sammelsystems für schrottreife Geräte. Reaktion auf bevorstehende EU-Richtlinie

MÜNCHEN/TOKIO dpa/afp ■ Die deutsche Elektroindustrie erwägt, die Entsorgung von Altgeräten aus Kostengründen in die eigene Hand zu nehmen. Wie das Nachrichtenmagazin Focus berichtet, reagieren die Unternehmen damit auf die neue EU-Richtlinie zu Elektroschrott, die das Europaparlament am kommenden Mittwoch verabschieden will. Sie verpflichtet die Produzenten, ab 2004 alte Elektrogeräte wiederzuverwerten.

Den EU-Staaten wird dabei freigestellt, die Kosten für das Einsammeln der Geräte auf die Hersteller abzuwälzen. Mache Deutschland von dieser Möglichkeit Gebrauch, wolle die Industrie eine eigene Organisation ins Leben rufen. „Wenn wir für das Abholen an der Haustür zahlen sollen, ziehen wir ein eigenes Entsorgungssystem auf“, kündigte ein Sprecher des Branchenverbrandes ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie) an. Die Kosten beziffert der Verband mit eineinhalb bis zwei Milliarden Mark pro Jahr. „Trotzdem machen wir das lieber selbst, als uns von den Kommunen schröpfen zu lassen“, sagte der Sprecher.

Das Computer-Joint-Venture des deutschen Siemens-Konzerns und seines japanischen Partners Fujitsu will in Europa ein Recycling-Geschäft mit PC aufbauen. Beide Konzerne wollen in Europa ein Netzwerk zwischen Frankfurt am Main und vier weiteren Standorten in Europa schaffen, um ausrangierte Rechner und Drucker auch anderer Hersteller zu sammeln. Geplant sei eine Wiederverwertung von 90 Prozent aller Computerbauteile aus Plastik und Metall.

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