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Kranich wieder flügellahm

Erneut sind die Tarifverhandlungen bei Lufthansa geplatzt. Heute streiken die Piloten. Airline kündigt Rumpfprogramm an. Ver.di: Piloten unsolidarisch

FRANKFURT/MAIN/HAMBURG afp/dpa ■ Mit Hunderten von Flugausfällen wollen die Piloten der Deutschen Lufthansa heute ab 0.00 Uhr erneut 24 Stunden lang für mehr Geld streiken, teilte dieVereinigung Cockpit (VC) gestern Abend mit. Sie lehnte ein nachgebessertes Angebot der Unternehmensführung ab; die Verhandlungen über höhere Gehälter für die Lufthansa-Kabinenbesatzungen wurden ergebnislos abgebrochen. Das Unternehmen kündigte ein Rumpfprogramm an, um zumindest die verkehrsträchtigsten Strecken bedienen zu können. Beide Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld für das Platzen der Gespräche in der sechsten Tarifrunde.

Die Lufthansa hatte ein Angebot über eine Einkommensverbesserung von 10,6 Prozent vorgelegt. Hinzu kommen sollte eine weitere Strukturverbesserung innerhalb der vierjährigen Laufzeit in Höhe von 3 Prozent. Cockpit verlangte eine lineare Steigerung der Gehälter um 24 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten zuzüglich einer ergebnisabhängigen variablen Vergütung.

Der Hamburger Landesverband der Gewerkschaft Ver.di hat den Ausstand der Lufthansa-Piloten als „Luxus-Streik“ kritisiert. „Es ist feige, wenn die Spitzenverdiener der Lufthansa den Ärger der Fluggäste beim Bodenpersonal abladen, das nur einen Bruchteil des Pilotengehalts erhält“, sagte Dietmar Stretz vom Ver.di-Fachbereich Verkehr gestern. Das Verhalten der Cockpit- Besatzungen sei „unsolidarisch und feige“.

Wegen der zu erwartenden Behinderungen auf Grund des Streiks hat die Lufthansa für Auskünfte eine gebührenfreie Service-Nummer geschaltet: 08 00/1 00 94 99.

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