: Cockpit bleibt nicht leer
Streik fällt vorerst aus: Piloten stimmen im Tarifstreit mit der Lufthansa Schlichtung binnen einer Woche zu
NEU-ISENBURG afp ■ Die Pilotenvereinigung Cockpit hat einem Schlichtungsverfahren im Tarifstreit mit der Lufthansa zugestimmt. Wie Cockpit-Sprecher Frank Lunemann gestern sagte, werden die ursprünglich morgen geplanten Streiks damit „aller Voraussicht nach ausfallen“. Zuvor waren Versuche der Tarifparteien, in Verhandlungen allein eine Lösung zu finden, erneut gescheitert.
„Wir werden die Schlichtung wohlwollend mitbetreiben“, sagte Lunemann. Voraussetzung sei aber, dass diese „zügig und lösungsorientiert“ ablaufe. Die Lufthansa und Cockpit würden nun gemeinsam versuchen, „einen oder zwei Schlichter zu benennen“. Die Pilotenvertretung werde dabei darauf dringen, dass die Schlichtung „im Rahmen von sieben Tagen“ ablaufe. Vor Cockpit hatte sich bereits die Lufthansa für eine Schlichtung ausgesprochen.
Die Positionen beider Seiten liegen auch nach wochenlangen Verhandlungen weit auseinander. Die Lufthansa bot ihren 4.200 Cockpit-Beschäftigten zuletzt sofort bis zu 13,6 Prozent mehr Geld plus eine variable Beteiligung am Konzernergebnis in Höhe von zwei Monatsgehältern an. In den kommenden drei Jahren sollte das Gehalt um die durchschnittliche Tariferhöhung in Deutschland steigen, zudem standen erneut ergebnisabhängige Zuschläge in Aussicht. Die Piloten stellten sich vor allem gegen die lange Laufzeit des Tarifvertrags und forderten zudem allein in diesem Jahr 24 Prozent mehr Geld.
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