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Feuer im Flüchtlingsheim

Die BewohnerInnen des Bergedorfer Flüchtingsheim in der Rothenhauschaussee sind gestern morgen knapp einer Brandkatastrophe entkommen. Nach Erkenntnissen der Ermittler liegt Brandstiftung vor. „Wir wissen, dass es Brandstiftung war, es wurde allerdings kein Brandbeschleuniger benutzt“, so Polizeisprecherin Christiane Leven am nachmittag.

Das Feuer im Erdgeschoss war zufällig von der Streifenwagenbesatzung „Peter 43/2“ entdeckt worden, die um 2.49 Uhr in der Nähe einen Verkehrsunfall aufnehmen wollten. Die Beamten rannten in das verqualmte Gebäude und konnten die BewohnerInnen im Parterre und 1.Stock alarmieren. Vier Personen aus der 2. Etage konnten sich durch Sprünge auf das Vordach retten. Einem Ehepaar und ihrem einjährigen Kind waren jedoch sämtliche Fluchtwege versperrt. Sie retteten sich auf einen Balkon im 2. Stock und konnten von der eingetroffenen Feuerwehr über eine Drehleiter geborgen werden. Sechs Personen kamen mit Rauchvergiftungen in Kliniken.

Noch in der Nacht nahm die Polizei einen 19jährigen Aussiedler aus der Ukraine fest. Ob er tatsächlich der Täter ist, ist unklar. Leven: „Er muss erst ausnüchtern, erst dann kann man sehen, ob es vielleicht jemand anders war.“ „Ein ausländerfeindlicher Hintergrund“ wie es im Polizeijargon so schön heißt, „kann ausgeschlossen werden“. kva

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