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Kleiner Lichtblick...

■ ...oder Gnadenbrot? Theater N.N. bekommt Umzugs-Zuschuss vom Senat

Als Tourneetheater haben sie begonnen, unwirtliche Orte von Rügen bis Trier für das Theater neu entdeckt – und sich doch irgendwann zum Bleiben entschlossen: das Theater N.N., seit 1999 auf dem Gelände des ehemals geplanten Altonaer Kulturbahnhofs, ist nun schon wieder auf Raumsuche: Offiziell zum 31. März dieses Jahres gekündigt, weil, so die Vermieterin Deutsche Bahn damals, „Nachmieter auf der Matte stünden“, wird das siebenköpfige Ensemble jetzt zumindest noch bis Mitte Juni dort geduldet. So brandeilig kann es der Nachmieter wohl nicht gehabt haben. Auch die damals angedrohten Umbauten lassen auf sich warten.

Jedoch – Theaterleiter Dieter Seidel kann's recht sein, denn die Suche nach erschwinglichem Ersatzraum gestaltet sich schwer für das Off-Theater, das keinerlei Subventionen bekommt. Erst kürzlich wurden dem Theater N.N. die gewünschten 25.000 Mark aus dem behördlichen Fördertopf für freie Theater verweigert – wieder einmal; das Theater, dessen Mitglieder sämtlich ehrenamtlich arbeiten, stellt entsprechende Anträge seit Jahren. Allerdings – exakt 25.000 Mark billigte ihnen die Kulturbehörde kurz danach als einmaligen Zuschuss für den Umzug zu.

Immerhin ein kleiner Lichtblick nach all den wohlmeinenden, wortreichen kulturbehördlichen Beifallsbekundungen für das Theater, findet Seidel. Und hat sich gleich an das nächste Projekt gemacht: ein Sommerstück im Innenhof des Altonaer Rathauses, das sich spielerisch mit der Entstehung von Mozarts Zauberflöte befasst. Der Titel des Stückes, das als Collage aus gesprochenen und gesungenen Szenen gedacht ist: Flötenzauber.

Petra Schellen

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