: umstrittene diagnostik
In Deutschland verboten, aber nicht nur in Belgien erlaubt
Menschliche Embryonen werden in vielen Ländern bereits nach der in Deutschland verbotenen Präimplantationsdiagnostik (PID) auf genetische Defekte getestet. Kritiker warnen vor einer möglichen Selektion von Wunschkindern. Erlaubt ist die PID in Frankreich nur, wenn bei den Eltern ein Gen für eine unheilbare Krankheit aus einer eng definierten Liste vorliegt. Im benachbarten Belgien wurden bereits 60 Kinder nach PID geboren. In Großbritannien lassen jedes Jahr etwa zehn Paare eine PID durchführen. Der Athener Verband der Gynäkologen berichtete von vier Fällen im vergangenen Jahr in Griechenland. Erlaubt ist die PID der Deutschen Gesellschaft für gynäkologische Endokrinologie und Fortpflanzungsmedizin zufolge in Europa auch in Dänemark, Norwegen, Schweden, Italien, Spanien und den Niederlanden. Die USA haben das Verfahren genehmigt, solange es mit privaten Mitteln durchgeführt wird. Unzulässig ist die PID außer in Deutschland in der Schweiz, Portugal und Österreich.
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