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Makedonier an die Urne

Premier kündigt Neuwahl an und lehnt Änderung der Verfassung zugunsten der Albaner ab. Neue Kämpfe

SKOPJE dpa ■ Der makedonische Regierungschef Ljubčo Georgijevski hat für September vorgezogene Parlamentswahlen angekündigt und gleichzeitig eine Verfassungsänderung zugunsten der Rechte der albanischen Minderheit abgelehnt. Im Radio-Sender A1 sagte Georgijevski am Sonntagabend, er wolle nicht mehr lange an der Spitze einer Koalition stehen, die sich „offensichtlich“ nicht mit den Problemen auseinander setzen wolle.

Der Regierungschef lehnte die von den albanischen Parteien und der internationalen Gemeinschaft verlangten Verfassungsänderungen und eine Dezentralisierung Makedoniens ab. Erst vergangene Woche hatte die Staatsführung Verfassungsänderungen zugunsten der Albaner angekündigt.

Unterdessen brachen gestern erneut Kämpfe zwischen albanischen Rebellen und den Sicherheitskräfte an zwei Abschnitten aus. Die Rebellen hätten Stellungen von Armee und Polizei nahe Tetovo im Nordwesten und rund um Kumanovo im Nordosten angegriffen, sagte ein Armeesprecher in Skopje.

Der jugoslawische Verteidigungsminister Slobodan Krapović unterzeichnete in Skopje mit seinem makedonischen Amtskollegen Vlado Buckovski ein Abkommen über die Zusammenarbeit der Streitkräfte beider Länder. Sie wollten Informationen über die Verteidigung gegen den „albanischen Terrorismus“ austauschen, sagte Buckovski.

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