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Gene prägen Kirchentag

Gentechnikdebatte zum Auftakt des Evangelischen Kirchentags. Warnung vor Lockerung der Gesetze

FRANKFURT/MAIN epd ■ Im Streit um die Gentechnik haben die Kirchen zu Beginn des 29. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Frankfurt vor einer Lockerung gesetzlicher Regelungen gewarnt. „Unser Selbstverständnis als Menschen steht auf dem Spiel“, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Manfred Kock, gestern. Die Gentechnik soll eines der Schwerpunktthemen des Kirchentags werden.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Peter Steinacker kritisierte den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Wolfgang Clement (SPD) wegen dessen Haltung zur Gentechnik. Sein „politisches Vorpreschen“ halte er für äußerst problematisch, sagte er. Clement hatte sich für den Import von embryonalen Stammzellen aus Israel für ein Forschungsprojekt der Bonner Universität ausgesprochen.

Clement und Kock trafen sich gestern zu einem vertraulichen Gespräch über die Stammzellenforschung in Düsseldorf. Dabei hätten sie sich über ihre unterschiedlichen Positionen ausgetauscht, erklärten die Staatskanzlei und das rheinische Landeskirchenamt. Nach Angaben des Kirchentags soll Clement erneut zum Forum Gentechnik am Samstag eingeladen werden.

CDU-Politiker Heiner Geißler warnte die Kirchen unterdessen vor Dogmatismus in der Biomedizindebatte. Sie dürften sich nicht voreilig in Fragen festlegen, die naturwissenschaftlich noch nicht geklärt seien, sagte er gestern dem Südwestfunk.

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