Tex-Mex an Pilzpfanne

■ Über 50 Gruppen bespielen und beschallen bei der „Breminale“ in der kommenden Woche die Osterdeichwiesen

Ist die Breminale aus Bremen nicht mehr wegzudenken? Lars Hück, der Marketing-Chef der swb AG meint: „Ja. Bremen ohne Breminale ist nicht vorstellbar.“ Aus diesem Grund sprang sein Unternehmen im Winter mit dem erklecklichen Sümmchen von 50.000 Mark ein, als die Veranstalter Harald Siegel und Manfred Fleckenstein das Festival schon absagen wollten. Mit der Unterstützung weiterer Sponsoren und städtischen Zuschüssen in Höhe von rund 150.000 Mark findet in der nächsten Woche die 15. Ausgabe des Festivals auf den Osterdeichwiesen statt.

Auf einer frei stehenden und drei überdachten Bühnen treten vom 27. Juni bis zum 1. Juli über 50 Bands, Theatergruppen und SolokünstlerInnen auf. Mit einem Gesamtbudget von rund 600.000 Mark haben die Veranstalter Gruppen aus aller Welt eingeladen und bilden zudem das Bremer Kulturleben ab. Dafür sorgen vor allem das Kulturzentrum Lagerhaus mit dem „Flut“-Programm (rappende Jungs, rockende Mädels, visionäre Lichtkunst) sowie das Junge Theater im Scooter, dessen Beitrag Nomena Struß wie folgt zusammenfasst: „Erst kommt Werbung, dann eine daily soap, dann die Nachrichten, dann die kleine Show und dann die große Abendshow.“ Man darf also gespannt sein.

Gleiches gilt für die diesjährige Auswahl an gastronomischen Angeboten (Pilzpfanne, Nackensteaks vom Schwenkgrill, Pizza, Cocktails, Döner?) und Accessoires (Gürtel, Trommeln?). Gewürzt wird das Ganze mit weiteren Bestandteilen eines anspruchsvollen, aber nicht abstoßenden Kulturprogramms: Radio Bremen präsentiert allein und zusammen mit der Sparkasse ein Live-Hörspiel, Neue Musik und Klänge aus aller Welt, wobei die nigerianische Gruppe Lagbaja (30. Juni) und der Tex-Mex-Star Flaco Jimenez (29. Juni) besondere Erwähnung verdienen. Das gilt eigentlich auch für die Auftritte von Mardi Gras.BB (27. Juni), den Blues-Abend (28. Juni) sowie das von der MusikerInnen-Initiative Bremen (MIB) organisierte Jazz-Festival im Festival (28. Juni und 1. Juli).

„Die Breminale“, meint „Flut“-Organisator Anselm Züghart vom Kulturzentrum Lagerhaus, „tut nicht weh und tut gut.“ Um das „hervorragende Festival“ in etwas richtig Großes zu verwandeln, muss Bremen nach seinen Angaben nur zwei Dinge machen: das Zelten und Campen auf den Osterdeich-Wiesen erlauben und die Deadline für Konzerte von Mitternacht auf vier Uhr morgens verlegen. Und den Zuschuss erhöhen, ergänzen die Veranstalter Harald Siegel und Manfred Fleckenstein. ck

Breminale umsonst und draußen vom 27. Juni bis 1. Juli auf den Osterdeichwiesen in der Nähe der Sielwallfähre.