Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine

A

Almost Famous USA 2000, R: Cameron Crowe, D: Patrick Fugit, Kate Hudson

„Crowes Drehbuch (Oscar 2001!) ist ein Liebesbrief an die Musik seiner Jugend. Schließlich war Crowe als 15-Jähriger zu Beginn der Siebziger als Musikjournalist mit Legenden wie Led Zeppelin auf Tour und konnte so manchen Blick auf Sex, Drugs und Rock'n'Roll werfen. Auf amüsante Weise erzählt er in diesem überwiegend autobiografischen Film vom Verlust der journalistischen Unschuld, der schwindenden Integrität des Rock'n'Roll und der eigenen Entjungferung. Ein Film, der Jugendlichen erklären kann, warum ihre Eltern beim Hören alter Platten oft so verklärte Augen kriegen.“ (tip) Originalfassung ohne Untertitel im CinemaxX, Casablanca (Ol)

B

be.angeled Deutschland 2001, R: Roman Kuhn, D: Anatole Taubman, Solveig Amarsdóttir

„Klischeeträchtige Episoden um den großen Techno-Fasching Love Parade, versiegelt unter einer Commercial- und MTV-Ästhetik: Die Rave-Jugend sieht aus, als wäre sie von einem Werber und Wim Wenders am Telefon erdacht worden. Ein fast schon museales Schaustück.“ (Der Spiegel) CinemaxX

Billy Elliot – I Will Dance Großbritannien 2000, R: Stephen Daldry, D: Jamie Bell, Jean Heywood

„It's a men's world: 1984, Nordengland, zur Zeit des Bergarbeiterstreiks. Als der elfjährige Billy die Boxhandschuhe gegen Spitzenschuhe tauscht, um Ballettunterricht zu nehmen, muss er sich gegen allerlei Anfeindungen zur Wehr setzen. Wie er trotz aller Hindernisse seinen Traum vom Tanzen durchsetzt, schildert diese britische Komödie mit süffisant-trockenem Humor, ein wenig Sentiment und vor allem mitreißendem Schwung.“ (tip) Schauburg

Black Box BRD Deutschland 2001, R: Andreas Veiel

„Kurz nach Mauerfall wird Alfred Herrhausen, Top-Manager der Deutschen Bank, von einem Kommando der Roten-Armee-Fraktion ermordet. Im Juli 1993 kommt der RAF-Terrorist Wolfgang Grams bei seiner Festnahme ums Leben. Regisseur Andreas Veiel erzählt in „Black Box BRD“ die Story von Herrhausen und Grams, zwei extremen und gleichzeitig exemplarischen Protagonisten der alten Bundesrepublik. Es ist die herausragend erzählte Geschichte von zwei kompromisslosen Lebensläufen und angekündigten Todesfällen sowie einer untergegangenen Kultur.“ (tip) Gondel

Brot und Tulpen Italien 2000, R: Silvio Soldini, D: Licia Maglieta, Bruno Ganz

„Rosalba ist mit Mann und Söhnen auf Besichtigungstour antiker Ruinen und wird an einer Autobahnraststätte einfach vergessen. Per Anhalter versucht sie, heim zu kommen, landet jedoch in Venedig und beschließt, sich die Stadt ein wenig anzuschauen. Sie findet eine Übernachtungsmöglichkeit bei einem gebildeten Kellner und heuert am nächsten Tag spontan bei einem Blumenhändler an. Das freundliche, humane und auch bizarre Vergnügen mit ein paar wunderbar anarchistischen Momenten und D-Import Bruno Ganz in einer Hauptrolle ist „die“ Erfolgskomödie des Jahres 2000 in Italien geworden. Regisseur Soldini, der vom Dokumentarfilm kommt, beweist genaue Beobachtungsgabe für Menschen und Szenerien jenseits des Urlaubs-Venedig und gibt einen märchenhaften Touch dazu.“ (Blickpunkt: Film) Filmstudio

C

Cast Away (Verschollen) USA 1999, R: Robert Zemeckis, D: Tom Hanks, Helen Hunt (Originalfassung ohne Untertitel)

„Abenteuerfilm mit Tom Hanks als Manager, der nach einem Flugzeugabsturz vier Jahre auf einer einsamen Insel ums Überleben kämpft. Eine moderne Robinsonade, in deren Mittelpunkt weniger der Überlebenskampf als eine packende, elemantare Analyse des hektischen Lebens unserer Zeit steht.“ (Blickpunkt: Film) OF im City

Chocolat USA 2000, R: Lasse Hallström, D: Juliette Binoche, Johnny Depp

„Eine Außenseiterin stiftet Unfrieden, als sie in einem erzkatholischen französischen Dorf eine Chocolaterie eröffnet. Warmherzigkeit und ein tiefes Verständnis für die Abgründe der menschlichen Seele zeichnen die Filme des Schweden Lasse Hallström seit jeher aus. „Chocolat“ ist ein pittoreskes, zartbitteres Märchen über neu geweckte Sinnenfreuden, die Sehnsüchte beflügeln. Angst und Verbitterung schmelzen bei einer guten Schokolade dahin, heimliche Verehrer fassen Mut und spezielle Pralinés bringen müde Ehemänner wieder erotisch in Schwung. Bisweilen zuckersüß ist diese Geschichte, aber nie klebrig.“ (TV-Spielfilm) Atlantis, Casablanca (Ol)

Crocodile Dundee in L.A. USA/Australien 2001, R: Simon Wincer, D: Paul Hogan, Linda Kozlowski

„Ein australischer Buschläufer und Krokodilfänger erlebt mit seiner Familie Abenteuer in Los Angeles, die in der Entführung von Frau und Sohn durch eine Schmugglerbande ihren Höhepunkt finden. Müder Abklatsch einer einstigen Erfolgskomödie um einen raubeinigen Sympathieträger, der das ursprüngliche Flair vermissen lässt und bestenfalls die alten Stereotypen reproduziert.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Passage 1 (Bhv)

D

Dick und Doof – die Klotzköpfe USA 1938, R: John G. Blystone, D: Stan Laurel, Oliver Hardy

Ein kleiner Verleih traut sich, einige Filme mit Stan Laurel & Oliver Hardy mit neu gezogenen Kopien in die Kinos zu bringen. In „Blockheads“ (so der amerikanische Titel des in der Originalfassung mit Untertiteln gezeigten Films) verschläft Stan zwanzig Jahre lang den 1. Weltkrieg im Schützengraben. Als er endlich heimkehrt, bringt er das Familienleben von Mr. & Mrs. Hardy in Unordnung. (hip) Schauburg

Disneys Große Pause USA 2000, R: Chuck Sheetz

„Während ihrer Sommerferien spielen die sechs Freunde aus der Third Street School Spion, als TJ alarmierende grüne Strahlen sieht. Abendfüllende Filmfassung der TV-Zeichentrickserie „Disney's Recess“, die in den USA mit großem Erfolg über die Bildschirme flimmert. Viel können die Macher der Gelegenheit, ihre sechs Helden über eine wesentlich größere Leinwand toben zu lassen, allerdings nicht abgewinnen. Tricktechnisch und erzählerisch gibt man sich zufrieden, den Standard der Serie zu halten.“ (Blickpunkt: Film) CineStar, Apollo 2 (Bhv), Wall-Kino (Ol)

Dr. T & the Women USA 2000, R: Robert Altman, D: Richard Gere, Helen Hunt

„Eine mal liebevolle, mal bitterböse Satire auf die Lebensumstände der High Society in der Republikaner-Hochburg Dallas, die getragen ist von der Liebe des Regisseurs zu starken Frauenfiguren und einem Hauptdarsteller, der mit wohltuender Distanz und auch ein wenig Selbstironie gegen sein „Womanizer“-Image anspielt.“ (filmdienst) Gondel

Das Dorf und das Atomkraftwerk Deutschland 2001, R: Orhan Caheir / Originalfassung in türkisch und deutsch

Premiere des vom Bremer Filmbüro mitfinanzierten Dokumentarfilms über eine Initiative von Dorfbewohnern gegen den Bau eines Atomkraftwerks in ihrer Nähe an der Südküste der Türkei. Kino 46

Duell – Enemy at the Gate Deutschland/Großbritannien/Irland 2001, R: Jean-Jaques Annaud, D: Jude Law, Ed Harris

„Das mit viel technischen Aufwand angelegte Stalingrad-Schlachtengemälde konzentriert sich ganz auf den Zweikampf zweier Männer und lehnt sich dabei allzu deutlich am Western-Muster an. Auch was die zumeist digital erzeugte Austattung angeht, enttäuscht der Film auf der ganzen Linie.“ (filmdienst) City

E

Ein Königreich für ein Lama USA 2000, R: Mark Dinal

„Gewitzte Buddy-Slapstickkomödie um einen zum Lama verzauberten Inka-Herrscher im Trickformat. Statt auf Musikstücke und klassische Erzählstruktur setzt das Disneytrickabenteuer auf einfallsreiche Action und Gags im Schnellfeuerrhythmus.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, CineStar

Emil und die Detektive Deutschland 2000, R: Francisca Buch, D: Anja Sommavila, Kai Wiesinger

„Regisseurin Francisca Buch versucht, Kästner in die Jetztzeit zu übertragen. Albern wird der Film spätestens, als Emil Tischbein rappend durch Berlin skatet.“ (Der Spiegel) CineStar

Erin Brockovich USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Julia Roberts, Albert Finney

„Bei ihren hartnäckigen Recherchen stößt die Angestellte einer kleinen Anwaltskanzlei auf einen riesigen Umweltskandal. Fernab von sauertöpfischen und moralinsauren Botschaften hat Regisseur Steven Soderbergh diese David-gegen-Goliath-Geschichte inszeniert.“ (tip) City

Das Experiment Deutschland 2001, R: Oliver Hirschbiegel, D: Moritz Bleibtreu, Christian Berkel

„20 Männer nehmen freiwillig an einem wissenschaftlichen Experiment teil, bei dem eine Gefängnissituation simuliert wird, indem einige Probanden als Wärter und der Rest als Häftlinge eingeteilt werden. Schnell läuft das Experiment aus dem Ruder, als die Wärter mit immer härteren Mitteln ihre Autoriät missbrauchen. Das Kinodebüt des TV-Regisseurs Oliver Hirschbiegel ist ein außerordentlich packender Psychothriller, der das Stanford-Experiment der frühen siebziger Jahre aufgreift und aufzeigt, wie schnelle normale Mensche den Weg der Zivilisation verlassen und zu Bestien werden können.“ (Blickpunkt: Film) City

F

Die Fährhaus-Rebellen und ihre Kinder Deutschland 2000, R: Lothar Klose

„In den 60ern galt das „Fährhaus“ in Vegesack bei der älteren Generation als Haschhöhle. Es war ein Treffpunkt der Jungen, die dem Zeitgeist des Jahrzehnts mit seiner Musik, Politik und alternativen Lebensformen nahestanden. Regisseur Lothar Klose war damals einer dieser Jungen, hat sich 1996 auf die Suche nach den jetzt Alt-Sechzigern und ihren Kindern gemacht und sie interviewt. Ein nostalgischer Film Bremer Regionalgeschichte mit Musik der Stones, von Jimi Hendrix und anderen.“ (Kommunalkino) Kino 46

Fast Food Fast Women Frankreich/USA 2000, R: Amos Kollek, D: Anna Thomson, Jamie Harris

„Regisseur Amos Kollek wartet mit einer hoch amüsanten Großstadtkomödie um Singles, Kontaktanzeigen und Schnellgerichte auf. In einem traditionellen Diner laufen alle Singles-Geschichten zusammen, und Kollek führt sie charmant und großherzig zu einem märchenhaften Happy End, das keine Wünsche offen lässt.“ (tip) City

Forrester – Gefunden USA 2000, R: Gus van Sant, D: Sean Connery, Rob Brown

„Die Freundschaft zwischen einem begabten Farbigen und einem von der Umwelt völlig abgeschotteten Schriftsteller steht im Mittelpunkt dieser großartigen Komödie mit Tiefgang. Ein intelligentes Drehbuch, ein Newcommer, der eine echte Entdeckung ist, und ein Altstar, der mit sehr viel Laune spielt – dazu noch Bill Frisells Jazz-Score, mal gefühlvoll, mal dynamisch: ein Genuss!“ (TV-Spielfilm) City

G

Goya in Bordeaux Spanien 2000, R: Carlos Saura, D: Francisco Rabal, Jose Coronado / OF mit Untertiteln

„Der begnadete Maler Francisco José de Goya blickt 82-jährig im Exil auf sein ereignisreiches Leben zwischen Krieg, Einsamkeit und Taubheit zurück. Traum und Wirklichkeit verschmelzen zu einem kraftvollen, emotionalen Künstlerportrait vor der Kulisse der fantastischen und unendlich bitteren Bilder seines Lebens.“ (Cinema) Atlantis

Grasgeflüster Großbritannien 2000, R: Nigel Cole, D: Brenda Blethyn, Craig Ferguson

„Die leichte und urkomische Haschkomödie startete in England sofort mit großem Erfolg und gewann beim diesjährigen Sundance-Festival den Publikumspreis. Manchmal kommt mit Marihuana sogar der schnelle Ruhm.“ (Cinema) City

Gripsholm Deutschland 2000, R: Xavier Koller, D: Heike Makatsch, Ulrich Noethen

„Seinen vordergründig heiteren Roman aus der schwedischen Sommerfrische schrieb Kurt Tucholsky bereits im Exil. In Kollers Verfilmung werden die Ich-Figur des Erzählers und der echte Tucholsky zu einer Person verdichtet. Statt die Scharfzüngigkeit und Angriffslust zu übernehmen, mit der der Kolumnist und Schriftsteller die braunen Umtriebe lange vor 1933 verfolgte, schlägt der Film lieber den Tonfall eines melodramatischen Epos an.“ (tip) City

H

Heartbreakers USA 2001, R: David Mirkin, D: Sigourney Weaver

„Mit Heiratsschwindeleien halten sich Betrügerinnen-Ass Max und ihre gelehrige Tochter Page über Wasser. Als ihnen die Steuer auf die Spur kommt, müssen die beiden den großen Coup landen. Ziel ihrer Bemühungen ist ein klappriger Tabak-Milliardär, dem sich Max als Russin getarnt nähert. Mit einer vergnüglichen, weiblichen Antwort auf die Ganovengroteske „Zwei hinreißend verdorbene Schurken“ stellen Sigourney Weaver und Jennifer Love Hewitt als durchtriebenes Mutter-Tochter-Gespann ihre sinnlichen Reize und ihr komisches Talent unter Beweis.“ (Blickpunkt:Film) CinemaxX, CineStar

Helden aus der zweiten Reihe USA 2000, R: Howard Deutch, D: Keanu Reeves, Gene Hackman

„Weil sich die überbezahlten, satten Footballprofis in einen kollektiven Streik begeben, schickt der Präsident der Washington Sentinels den alternden Coach McGinty los, um ein Ersatzteam aus übersehenen Talenten zu formieren. Die wild zusammen gewürfelte Crew von Losern zieht los, der Welt zu beweisen, dass sie Sportler aus echtem Schrot und Korn sind. Auf große Überraschungen darf man in der konventionellen Komödie nicht hoffen, dafür ist ihre enthusiastische Sympathie für Verlierer mit Herz unwiderstehlich.“ (Blickpunkt: Film) CinemaxX, Cinestar, Apollo 1 (Bhv)

Hilfe, ich bin ein Fisch Dänemark/Deutschland/Irland 2000, R: Michael Hegner, Stefan Fjeldmark

„Ein Zaubertrank verwandelt Fly, Stella und Cuck in einen Fliegenfisch, einen Seestern und eine Qualle. Wenn sie nicht in 48 Stunden ein Gegenmittel finden, bleiben die drei für immer Meeresbewohner! Eine prächtige Mischung aus Zeichentrick und schönen Songs mit dem sicherlich süßesten Seepferdchen der Filmgeschichte: ein rundherum hübscher Filmspaß für Kinder ab sechs Jahre.“ (Cinema) CineStar, Apollo 1 (BHV), Lindenhof (Wildeshausen)

His Girl Friday USA 1940, R: Howard Hawks, D: Cary Grant, Rosalind Russell / Original- & Synchronfassung

Die ultimative Reporterkomödie zum 15. Geburtstag der taz: „Das sind ja keine Menschen mehr!“ „Nein, das sind Journalisten“ ist ein Dialogstelle aus dem Theaterstück „The Front Pasge“ von Ben Hecht aus dem Jahr 1931, das so treffend, böse und witzig mit der Ethik der Reporter zu Gericht ging, dass es alle paar Jahre wieder ein Remake davon auf der Leinwand gibt. Doch die beste Version bleibt Howard Hawks' „His Girl Friday“ von 1940. Denn der hatte die einmalige Idee, aus dem Starreporter Hildebrand eine Hildegard zu machen, und so konnte er in die Mediensatire auch noch eine Screwballkomödie mit Cary Grant & Rosalind Russell als komisch/romantischem Paar packen. Deshalb vereinigt „His Girl Friday“ alle Qualitäten der Hawksfilme in sich: Er ist witzig wie „Leoparden küsst man nicht“, smart wie „The Big Sleep“ und schwarz wie „Scarface“. (hip) Kino 46

I

If These Walls Could Talk USA 2000, R: Anne Heche, Marha Coolidge, Jane Anderson, D: Vanessa Redgrave, Sharon Stone

Episodenfilm über ein altes Haus, das zwischen 1961 und 2000 zum Schauplatz dreier lesbischer Liebesgeschichten wird. Kino 46

Die innere Sicherheit Deutschland 2000, R: Christian Petzold, D: Julia Hamer, Barbara Auer

„Die 15-jährige Jeanne lebt mit ihren Eltern, den ehemaligen RAF-Mitgliedern Clara und Hans, in Portugal. Aus Angst vor Enttarnung bleiben sie nirgends für längere Zeit. Als Jeanne endlich einen netten Jungen kennenlernt, heißt es schon wieder flüchten. Bewegendes, mit vorzüglich kühlen Bildern gestaltetes Drama um ein Terroristenpaar auf der Flucht, das seine Geschichte nicht als Politkrimi erzählt, sondern die belastende Familiensituation einfühlsam aus der Sicht der Tochter schildert.“ (Blickpunkt:Film) City

Intimacy Frankreich 2001, R: Patrice Chéreau, D: Mark Rylance, Kerry Fox, Marianne Faithful

„Und wenn man alles zeigt? Ganz gewagt und nah und roh! In Patrice Chéreaus „Intimacy“ streicht die Kamera mal zärtlich, mal wild über ein ausgiebig bumsendes Paar, wechselt von der Halbtotalen in die Großaufnahmen und zurück. Jedes Härchen und jede Bauchfalte wird abgetastet. Einmal sieht man Kerry Fox den schlaffen Schwanz ihres Partners lutschen. Chéreau will beides: die Körper entzaubern und ihre Leidenschaft feiern. So verwabert seine Love-Story zum Ideenkonstrukt. In „Intimacy“ wirkt der kunstentschlossene Ernst, mit dem sich Chéreau in seine Sexszenen stürzt, letzlich nur verbissen. Und die kleine Kurzrolle von Marianne Faithful markiert auch deshalb einen plötzlichen Wirklichkeitseinbruch, weil man spürt, dass sie um einiges mehr erlebt hat, als die Bilder herzustellen im Stande sind.“ (taz) Schauburg, Casablanca (Ol)

J

Jenseits von Tibet Deutschland 2000, R: Solveig Klaßen, D: Santrra Oxyd, Taschanlung Tuki Ngawang Gelek

„Portrait der Beziehung einer deutschen Punk-Musikerin und eines tibetanischen Mönches, die zusammen mit ihrer dreijährigen Tochter in Berlin leben. Asketisch-strenger Dokumentarfilm, der seine dramaturgische Spannung aus der sukzessiven Enthüllung biografischer Hintergründe gewinnt, ohne daraus mehr als eine Skizze fertigen zu können. Der den Protagonisten verwandte Gestus der Gelassenheit schränkt zwar das analytische Potenzial des Films ein, vermittelt aber eine offene, weltzugewandte Haltung und Respekt vor ungewöhnlichen Lebensentwürfen.“ (filmdienst) Cinema

K

Der Krieger und die Kaiserin Deutschland 2000, R: Tom Tykwer, D: Franka Potente, Benno Führmann

„Tykwer nutzt die Irrungen und Wirrungen dieser Liebesgeschichte, um sein erzählerisches Talent zu beweisen und allerlei Kunststückchen vorzuführen, was manchmal einer stilistischen Gratwanderung gleichkommt, meistens aber erstaunlich gut gelingt.“ (Zoom) CineStar

L

Love and Sex USA 1999, R: Valerie Breiman, D: Famke Janssen, Jon Favreau

„Wie erklärt man in 2500 Wörtern, wie man den perfekten Mann findet und hält? Nach 13 Affären weiß die Journalistin Kate zwar, dass Oralsex gegen Depressionen hilft (beim Mann). Aber eine Sachverständige für Liebesglück ist sie dadurch nicht geworden. Erst die Begegnung mit dem exzentrischen Maler Adam könnte die tragikomische Bilanz am Ende dann doch noch ausgleichen. Die drollige Mesalliance schlägt zwar auf der Leinwand nicht ganz die erhofften Funken, aber Janssen und Favreau sind dennoch ein munteres, unkonventionelles Gespann.“ (tip) Cinema

M

Matrix USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne

„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung.“ (Der Spiegel) City

Meine Braut, ihr Vater und ich USA 2000, R: Jay Roach, D: Ben Stiller, Robert de Niro

„Ein Film übers Kennenlernen, über Missverständnise und über die Erkenntnis, dass man manchmal einfach den Mund halten sollte. Die Geschichte einer Bewährung, eine definitive Komödie über Schwiegereltern – und nebenbei der lustigste Film des letzten Jahres.“ (Der Spiegel) City

Miss Undercover USA 2000, R: Donald Petrie, D: Sandra Bullock, Michael Caine

„Eine äußerlich eher unscheinbare FBI-Agentin wid als Teilnehmerin in eine amerikanische Miss-Wahl eingeschleust, die ein Terrorist zum Ziel seines nächsten Bombenattentats auserkoren haht. Mischung aus Komödie und Kriminalfilm, die vor allem dank der gut aufgelegten Hauptdarstellerin unterhält, auch wenn der Film nur wenig orginäre komische Szenen bietet, und sich weitgehend auf das altbekannte Thema vom „hässlichen Entlein“ sowie die Struktur von Shakespeares „Der Widerspenstigen Zähmung“ bezieht.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar

Die Mumie kehrt zurück USA 2001, R: Stephen Sommers, D: Brendan Fraser, Rachel Weisz

„Die im Britischen Museum aufbewahrte Mumie eines ägyptischen Hohenpriesters wird wieder erweckt, um einen 6000 Jahre alten ägyptischen Krieger, halb Mensch, halb Skorpion, zu besiegen, der die Welt bedroht. Als das Kind eines Forscher-Ehepaares entführt wird, weil es im Besitz eines magischen „Wegweisers“ ist, kommt es zu haarsträubenden Abenteuern. Fortsetzung des Erfolgsfilms „Die Mumie“, dramaturgisch im Stil eines B-Movies, technisch auf dem neuesten Stand computeranimierter Effekte. Eine temporeiche filmische Geisterbahnfahrt, aussschließlich an durchaus attraktiv dargebotener äußerer Rasanz interessiert.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar, Passage 2 (Bhv), Solitaire (Westerstede)

N

NickBlixaPattiGinsberg-Special

„Peter Sempel öffnet auf seiner „20-jährigen Jubiläumstour“ seine Videoclip-Kiste und zeigt Raritäten von Konzerten und Musik-Mitschnitten.“(Kommunalkino) Kino 46

Nina Hagen: Punk & Glory Deutschland 2001, Peter Sempel

„Sempel selbst hatte einen „spielerischen Dokumentarfilm“ angekündigt. Was er darunter versteht, macht er seit bald 20 Jahren: ein Aneinanderreihen von Szenen, die flackern und überbelichtet sind, verwackelt, verfremdet oder quergestellt. Dass man sich bei einem Sempel-Film von üblichen Sehgewohnheiten verabschieden muss, ist klar. Trotzdem aber möchte man bei einem Dokumentarfilm über eine Person etwas erfahren. Statt dessen sehen wir: Hagen, wie sie indische Musik nachmacht, wie sie italienische Musik nachmacht, wie sie Opern nachmacht.Und vor allem sehen wir: Hagen beim Grimassenschneiden und Stimmeverstellen. Zugegeben: lustige Grimassen, lustige Stimmen. Aber: 112 Minuten lang erfahren wir nichts über die Person Nina Hagen.“ (taz) Kino 46

O

O Brother, where art thou USA 2000, R: Joel Coen, D: George Clooney, John Turturro, Tim Blake Nelson

„Drei entsprungene weiße Kettensträflinge durchleben im Mississippi der Depressionszeit eine vage an Homer orientierte Odyssee, treffen auf verführerische Sirenen, einen zyklopischen Bibelvertreter und einen Kühe tötenden Gangster. Nebenbei steigen die Helden auf der Flucht zu Popstars auf. Die Coen-Brüder entwerfen in ihrem Roadmovie entlang den historischen Linien Hollywoods eine artifizielle, bildgewaltige Groteske, die ihr Raffinement hinter der unbändigen Lust am Albernen, am trivialen, kulturgeschichtlichen Kalauer verbirgt.“ (tip) City

Odyssee im Weltraum Großbritannien 1968, R: Stanley Kubrick, D: Hal, Gary Lockwood

„Aus gegebenen Anlass kehrt Stanley Kubricks visionärer Science-Fiction-Film, seinerzeit inhaltlich und technisch eine Sensation, in die Kinos zurück. Die gigantische Weltraumoper hat nichts von ihrer Faszination eingebüßt. Immer noch fesseln die Effekte, und der thematische Reichtum der pessimistischen Evolutionsstory beweist, dass brillante Unterhaltung auch provokant und anregend sein kann.“ (Blickpunkt: Film) Das Kino 46 zeigt den Film Open-Air im Hof des Focke Museums

Ohne Worte USA 2001, R: Rames B. Rogers, D: Chris Klein, Heather Graham

„Als Hundefänger Gilly die Friseuse Jo trifft, weiß er gleich: Das ist die Liebe seines Lebens (auch wenn sie ihm ein Ohr abschneidet). Gerade haben sie sich verlobt, da stellt sich heraus, dass sie Bruder und Schwester sind. Damit beginnt Gillys tragikomischer Leidensweg. Was nach einem Stoff der Farrelly-Brüder klingt, wurde zwar von ihnen produziert und von ihrer langjährigen Regieassistentin inszeniert, lässt aber beim Drehbuch und im Timing deren Klasse vermissen. Ein Lichtblick ist immerhin Sally Field als gierige, bösartige Prol-Mutter.“ (tip) CineStar

P

Pearl Harbor USA 2001, R: Michael Bay, D: Ben Affleck, Kate Beckinsale

„Pearl Harbor“ fällt in erster Linie durch seine Dummheit auf. Die Love-Story wurde so platt zusammengehauen, dass statt Tränen der Rührung höchstens Lacher über die unfreiwillige Komik möglich sind. Die einzige wirklich spektakuläre Action-Einstellung, in der man dem Flug einer Bombe vom japanischen Flugzeug bis zum Deck des amerikanischen Kriegsschiffes folgt, ist wirkungslos, weil man sie schon so oft in allen Trailern und Filmausschnitten gesehen hat, ansonsten wird viel kaputtgemacht, geflogen und geschossen, aber das hat man schnell über. (hip) CinemaxX, CineStar, Aladin (Bhv), Apollo 2 (Bhv), Wall-Kino (Ol), Lindenhof (Wildeshausen), Solitaire (Westerstede)

Pokémon 3 Japan 2001, R: Kunihiko Yuyama, Michael Haigney

"Pokémon“ von 1999 war die logische Konsequenz des weltweiten Erfolgs der TV-Serie mit Pikachu und seinen Freunden. Die Kinofilme sind allgemein düsterer und komplexer als die Fernseherfolge, haben aber nicht minder großen Erfolg bei den Kleinen. Ihnen scheint auch die abstruseste Story nicht zu kompliziert zu sein. Im neusten Abenteuer erforscht Professor Hale eine mysteriöse Pokémon-Spezies, die menschliche Träume wahrmachen kann.“ (Zoom) CinemaxX, CineStar, Passage 2 (Bhv)

Die purpurnen Flüsse Frankreich 2000, R: Mathieu Kassovitz, D: Jean Reno, Vincent Cassel

„Als sich in einer abgeschiedenen Alpenuniversität mehrere grässliche Morde ereignen, wird der berühmte Kommissar Niémans auf den Plan gerufen. Der unkonventionelle Polizist kann gemeinsam mit einem jüngeren Kollegen und einer ebenso schönen wie geheimnisvollen Bergführerin eine kolossale Verschwörung aufdecken, die auf die Züchtung einer neuen elitären Menschenrasse abzielt. Aufwändig inszenierter Trashfilm, der sich um einen Subtext bemüht, dabei aber immer wieder an die eigenen Grenzen stößt. Wer die grobschlächtigen Konstruktionsmuster von Comics mag, wird allerdings auf seine Kosten kommen.“ (tip) CinemaxX

Q

Quills – Macht der Besessenheit USA 2000, R: Philip Kaufmann, D: Geoffrey Rush, Kate Winslet

„Kaufmanns theatralische Chronik der letzten Lebensmonate des berüchtigten Marquis de Sade interessiert sich nicht für dessen philosophische Literatur, mehr schon gefällt es dem Regisseur von künstlerischer Freiheit und ihrer Zensur zu erzählen.“ (tip) City

R

Ride with the Devil USA 1999, R: Ang Lee, D: Tobey Maguire, Skeet Ulrich

„Die Geschichte eines Immigrantensohns, der sich im amerikanischen Bürgerkrieg auf die Seite der Konföderierten stellt, aber nicht der Armee beitritt, sondern mit einer Gruppe von Gleichgesinnten eine Art Partisanenkrieg führt. Ein breit angelegter, eher nachdenklicher als aktionfreudiger Film über ein immer noch nicht ganz ausgelotetes Kapitel der amerikanischen Geschichte, der Geduld und Einfühlungsvermögen verlangt.“ (filmdienst) City

Rushmore USA 1998, R: Wes Andeeson, D: Jason Schwarzman, Bill Murray

„Ein High-School-Klamauk von der alleramerikanischsten Sorte, doch diesmal trumpft ein halbwüchsiger Streber auf. Sein herausragendes Talent ist das zur Schaumschlägerei und Hochstapelei. Die jungen Filmemacher beweisen beträchtliche Lust am Chaos, und die Hauptrolle absolviert der Neuling Jason Scharzman mit einem Pokerface, das dem Schwank eine verschmitzte Hinterhältigkeit gibt.“ (Der Spiegel) City

S

Schrei, wenn du kannst USA 2001, R: Jamie Blanks, D: Denise Richards, David Boreanaz

„Schon wieder ein Maskenmörder: Denise Richards und ihre drei Busenfreundinnen bleibt der Angstquietscher im Hals stecken. Dabei zuzusehen ist allerdings sterbenslangweilig.“ (Cinema) City

Der Schwan und die Trompete USA 2000, R: Richard Rich, Tery L. Noss

„Zeichentrickverfilmung eines Kinderbuches von E. B. White (Little Stuart“), die sich vor allem an die kleinen Kinder richtet: Der junge Trompetenschwan Louie wurde stumm geboren, was ihn beim Werben um das hübsche Schwanenmädchen Serena erheblich behindert. Mit Hilfe einer Trompete, die sein Vater für ihn entwendet hat, entwickelt sich Louie schließlich zu einem großen Jazzstar und kann mit seiner blechernen Ersatzstimme auch Serenas Herz gewinnen. Klingt nach Kitsch, und genauso wird es von den beiden Regisseuren auch präsentiert: in grellen Bonbonfarben, ohne viel Witz und mit Songs, die insbesondere in der deutschen Fassung vor Schmalz nur so triefen.“ (tip) CinemaxX, CineStar

27 Missing Kisses Deutschland/Georgien/Frankreich/Dänemark 2000, R: Nana Djordjadze, D: Nuza Kuchianidze, Evgeni Sidichin

„Eine frühreife 14-Jährige versucht während der Sommerferien, einem 41-jährigen Witwer den Kopf zu verdrehen, weckt jedoch die Begehrlichkeiten von dessen Sohn. Bald findet sie sich im Zentrum eines erotischen Karussells wieder, das eine georgische Kleinstadt in Atem hält. Ein opulenter Liebesreigen voller Fabulierkunst und surrealer Bildgewalt, der zwischen subiler Komödie, derber Komik und tragischen Dimensionen changiert. Ein trotz einiger Längen ausgesprochen charmanter Film.“ (filmdienst) Filmstudio

Solas Spanien 1999, R: Benito Zambrano, D: Ana Fernández, Maria Galiana / Originalfassung mit Untertiteln

„„Solas“ zeigt eindrucksvoll die Geschichte einer Mutter-Tochter-Beziehung in den tristen Vororten Sevillas. Maria trinkt viel, wird ungewollt schwanger und will mit ihren Eltern nichts zu tun haben – eine Einsame, eine Verlorene. Als ihr Vater krank wird und in die Klinik kommt, muss Maria die Mutter aufnehmen. Zwei beinahe Fremde teilen sich eine Wohnung. Die Annäherung der beiden Frauen erzählt Zambrano ebenso aufregend wie lebensnah – eine angenehme Überraschung.“ (Der Spiegel) Kino 46

T

Thirteen Days USA 2000, Roger Donaldson, D: Kevin Coster, Brice Greenwood

„Die 13 Tage im Oktober 1962 gingen als „Kuba Krise“ in die Geschichtsbücher ein. Brillant fotografierte Bilder, perfekte Ausstattung und eine geschmeidige Verdichtung der historischen Ereignisse aus US-Sicht, die Abiturienten mit Leistungskurs Geschichte oder Politik nicht verpassen sollten.“ (Cinema) City

Tiger & Dragon USA/Hongkong 2000, R: Ang Lee, D: Chow Yub Fat, Michelle Yeoh

Ang Lee inzeniert hier einen Martial-Arts-Film, also ein vermeintliches B-movie mit dem gleichen Feinsinn wie seine Erfolgsfilme „Sinn und Sinnlichkeit“ und „Der Eissturm“, und durch die komplexe Zeichnung gerade der weiblichen Figuren ist „Tiger & Dragon“ solch ein paradoxes Phänomen wie ein Actionfilm (auch) für Frauen geworden. Mit einer bewundernswerten Finesse schiebt Lee seinem Publikum, das in seinen Erwartungen ob eines Actionfilms nicht enttäuscht wird, hier zwei Liebesgeschichten unter, die so lebensnah und berührend erzählt wird, wie man es im Actionkino wohl noch nie gesehen hat. Der Film bietet „Zen & Sensibility“. (hip) Atlantis

Tim und Struppi im Haifischsee Belgien, Frankreich 1972, R: Raymond Leblanc

Steven Spielberg hat ja schon vor Jahren versprochen, bald mal eine Spielfilmversion von einem Tim-und-Struppi-Comic zu machen. Aber solange wir noch auf Harrison Ford mit Tims toller Haartolle warten müssen, bleibt nichts als die zwei oder drei alten Zeichentrickfilme aus den 70ern, die regelmäßig in Kino und Fernsehen gezeigt werden. (hip) Kino 46

Tomb Raider USA 2001, R: Simon West, D: Angelina Jolie, Iain Glen

„Schön, schlau, schlagkräftig – Männertraum oder Bubenschreck? Oscar-Preisträgerin Angelina Jolie zeigt als Wissenschaftlerin Lara Croft aller Welt, wozu eine Frau wirklich fähig ist. Regisseur Simon West („Con Air“) bewies bei der Adaption des Computergame-Bestsellers „Tomb Raider“ weit mehr Geschick als Kollegen, die sich an ähnlichen Verfilmungen versuchten. Anstelle eines tumben, munitionsintensiven Abklatsches schneiderte er seiner Hauptdarstellerin ein smartes Abenteuer auf die Hot Pants. Und setzte dabei weniger auf vordergründige Martial-Arts-Kunststücke als auf physische Eleganz – Lara rennt und schießt und springt.“ (Cinema) CinemaxX, CineStar, Aladin (Bhv)

Too Much Flesh Frankreich 2000, R: Jean-Marc Barr, Pascal Arnold, D: Rosanna Arquette, Elodie Bouchez, Jean-Marc Barr

„Narzistisch inszeniert Jean-Marc Barr im zweiten Film seiner „Freetrilogy“ sich selbst und Elodie Bouchez als Freigeister unter verklemmten amerikanischen Provinzlern. Die mit Handkamera gefilmte Story eines Farmers, der durch eine Französin sexuell befreit wird, bietet bis zum bitteren Ende keine Überraschungen und ärgert mit ihrem penetrant zelebrierten Gegensatz zwischen der Naturlust der beiden und der sich in Gewalt entladenden Lustangst der Hinterwädler.“ (Zoom) Filmstudio

Traffic USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Michael Douglas, Benicio del Toro

Die Grundidee und Struktur von „Traffic“ kommt von einer britischen Fernsehserie, in der vom Drogenschmuggel zwischen England und Pakistan erzählt wurde. Soderbergh verpflanzte alles in die USA und nach Mexico und machte daraus ein breites, spannendes und intensives Geflecht aus Beziehungen, Geschichten und Schicksalen, in dem die Drogen nicht verteufelt und auch keine simplen Lösungen propagiert werden. (hip) CinemaxX

V

Vatel Frankreich 2000, R: Roland Joffé, D: Gérard Depardieu, Uma Thurman, Tim Roth

„Der verschuldete Prinz de Condé empfängt im April den Hofstaat von Louis XIV und hofft so, sich die Gunst Ihrer Majestät zu erwerben. Condés ergebener Maître de Cuisine, Francois Vatel, erhält den fatalen Auftrag, den dakadenten Hofstaat mit einem dreitägigen Fest zu berauschen. Das französisch-amerikanische Kostümdrama möchte die Kulissen der Macht spielerisch entlarven und führt doch kaum mehr als eine Orgie von Salatblättern und glasierten Perlhühnern vor.“ (Zoom) Atlantis

W

Wedding Planner USA 2000, R: Adam Shankman, Jennifer Lopez, Matthew McConaughey

„Die von den Männer enttäuschte Arrangeurin perfekter Hochzeitszeremonien verliebt sich ausgerechnet in ihren nächsten Kunden und muss sich zwischen Karriere und Liebe entscheiden. Missglückter Versuch einer modernen Screwball-Comedy.“ (filmdienst) CinemaxX, CineStar / Im CinemaxX auch Originlafassung ohne Untertitel, Solitaire (Westerstede)

Wie Feuer und Flamme Deutschland 2001, R: Connie Walther, D: Anna Bertheau, Antonio Wannek

„Es ist die uralte und dabei stets aktuelle Geschichte von Romeo und Julia, bloß spielt sie diesmal nicht in Verona, sondern im geteilten Berlin der 80er Jahre. Da verliebt sich das Westgirl Nele bei einem Besuch im Osten in Captain, den Boss einer Punkband. Zwei Welten treffen da aufeinander. Doch selbst ein Einreiseverbot kann Nele nicht stoppen: Als Captain verhaftet wird, sucht sie verzweifelt einen geheimen Weg zurück in die DDR. Nichts ist so ernst wie die erste große Teenager-Liebe. Nicht nur, weil der Fall auf einer authentischen Geschichte basiert und weil Punk ohnehin grad sein Revival feiert, sondern vor allem wegen seiner mitreißenden Schauspieler, den lebensnahen Dialogen und dem offenen Bekenntnis zur Romantik fiebert und leidet man hier schrecklich (schön) mit.“ (tip) Schauburg, CinemaxX, CineStar

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You Can Count On Me USA 2000, R: Kenneth Lonergan, D: Laura Linney, Mark Ruffalo

„Eigentlich hat Samantha ihr kleinstädtisches Lebens als Bankangestellte und allein erziehende Mutter im Griff, doch dann kehrt ihr jüngerer Bruder unvermutet nach Hause zurück, offenbar ohne Habe und Bleibe, und stiftet durch ansteckenden Leichtsinn Chaos. Dem Film gelingt es, gerade aus dem Unspektakulären das Besonders zu machen: Es steckt in den Dialogen des Theaterregisseurs Lonergan und es entfaltet sich durch die Direktheit und Leidenschaftlichkeit der Hauptdarstellerin Laura Linney.“ (Der Spiegel) City

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Zurück auf los! Deutschland 1999, R: Pierre Sanoussi-Bliss, D: Pierre Sanoussi-Bliss, Matthias Freihof

„Berlin im Film, mal ganz anders: als tragikomische Geschichte einer Schwulen-WG am Prenzlauer Berg. Sanoussi-Blis (Drehbuch, Hauptrolle und Regie) hat sich einen ganz persönlichen Film geleistet, und das merkt man ihm an. Er liebt seine sympathischen Figuren und hält die Balance zwischen Ironie und Tragik, Tief- und Leichtsinn. Das ist zwar sentimental, aber niemals larmoyant. Fast so echt wie das wirkliche Leben.“ (Cinema) Pink Monday in der Schauburg

!Zusammen! Schweden 2000, R: Lukas Moodyson, D: Lisa Lindgren, Michael Nyquist

„Der Alltag in einer schwedischen Kommune am Stadtrand von Stockholm in den 70er Jahren. Der Film nimmt die Perspektive von drei Neuankömmlingen ein, einer Frau mit ihren zwei Kindern, die mit einer ihnen zunächst fremden Welt- und Lebensauffassung konfrontiert werden. Ein sensibel inszenierter Film, der besonders in der Gestaltung der Kinderrollen überzeugt und als sanft-raffinierte Komödie unterhält. Dabei gibt der Film nicht vor, die vielfältigen politischen und menschlichen Probleme seiner Protagonisten lösen zu können.“ (filmdienst) Cinema, Filmstudio