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Bewegte Konten dank Leuna

Belege für Schmiergeldzahlungen nach Deutschland in der Leuna-Elf-Affäre aufgetaucht. Zweistellige Millionenbeträge auf 50 Konten überwiesen

HAMBURG/BERLIN afp/taz ■ In der Leuna-Elf-Affäre soll die Staatsanwaltschaft Liechtenstein Belege für Schmiergeldzahlungen nach Deutschland haben. Die Staatsanwaltschaft habe Geldflüsse des Leuna-Lobbyisten Dieter Holzer nach Deutschland entdeckt, bei denen es sich um die lang gesuchten Schmiergeldzahlungen handeln könnte, berichtet das Magazin Stern. Demnach sollen zweistellige Millionenbeträge zu knapp zwanzig deutschen Bankfilialen auf insgesamt rund fünfzig Konten und Unterkonten transferiert worden sein.

Dem Bericht zufolge stellten die Liechtensteiner Ermittler die Zahlungsbelege bei einer Durchsuchungsaktion in sieben Liechtensteiner Treuhand-Kanzleien und drei Banken sicher. Gegen zwölf verdächtige Personen seien Ermittlungen eingeleitet worden, so der Fürstliche Landesrichter Lothar Hagen zum Stern. Unter den Verdächtigen sollen demnach auch Holzer, sein Schwager Ibrahim Sahyoun und die beiden Holzer-Treuhänder Werner und Wolfgang Strub sein.

Die in der Affäre um den Verkauf der Leuna-Raffinerie ermittelnde Staatsanwaltschaft Saarbrücken sieht dagegen weiterhin keine Hinweise auf Schmiergeldzahlungen. Ihr Sprecher, Raimund Weyand, bezeichnete den Stern-Bericht als „Unsinn“.

Holzer soll heute vor dem Parteispenden-Untersuchungsausschuss aussagen. Der CDU-Abgeordnete Andreas Schmidt, Sprecher der CDU/CSU-Gruppe im Ausschuss, äußerte gestern die Hoffnung auf eine umfassende Aussage. „Wenn Holzer die Wahrheit sagt, wird der Korruptionsverdacht gegen die CDU und die frühere Bundesregierung nicht mehr haltbar sein“, sagte er.

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