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die uno und der kampf gegen aids

Ambitionierte Pläne und Eifersüchteleien

Die UNO ist seit 1987 im Kampf gegen AIDS engagiert. Das damals bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angesiedelte „Global Aids Program“ genoss erhebliche finanzielle Unterstützung vor allem der USA, die sich von der internationalen Kooperation Fortschritte bei der Entwicklung von Aidsmedikamenten erhofften.

Der Leiter des Programms, der US-Amerikaner Jonathan Mann, war einer der weltweit renommiertesten Aids-Experten. Seine Prognosen über die weitere Entwicklung von Aids sind weitgehend eingetroffen. Der damalige WHO-Generaldirektor Nakajima sah in Mann einen Konkurrenten und drängte ihn Anfang der 90er-Jahre aus dem Amt.

Danach sank der Stellenwert des Global Aids Program der WHO erheblich. 1993 wurde es aufgelöst und in das Unaids-Programm überführt. Unaids wird getragen von der WHO, von Unicef, Unesco, UNDP, UNFPA, UNDCP sowie der Weltbank. Seitdem verlor die UNO beim Thema Aids deutlich Profil. Die USA und andere Staaten reduzierten ihre Finanzbeiträge.

Die nach Meinung vieler unabhängiger Experten für die Aidsbekämpfung fachlich zuständige WHO spielt nur noch eine zweitrangige Rolle, was der seit 1996 amtierenden Generaldirektorin Gro Harlem Brundtland zunehmende Kritik einträgt. Angesichts der dramatischen Entwicklung vor allem im südlichen Afrika bemüht sich UNO-Generalsekretär Kofi Annan in den letzten zwei Jahren, die Anstrengungen bei der Aidsbekämpfung wieder zu verstärken. Sein jüngster Aufruf für einen „Globalen Aids Fonds“ erfährt jedoch nur unzureichende Unterstützung durch Brundtland. Ihr früher sehr gutes Verhältnis zu Annan gilt als angespannt, seit der Generalsekretär sich kürzlich entgegen früheren Festlegungen für eine zweite Amtszeit entschieden hat. Brundtland hatte darauf spekuliert, im Januar 2002 Annans Nachfolge anzutreten. AZU

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