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bankgesellschaftArmutszeugnis eines Bankchefs

Der Vorstand der Bankgesellschaft fällt über sich selbst ein erstaunlich schlechtes Urteil. „Meine Möglichkeit, die Probleme zu erkennen, war begrenzt“, äußerte Vorstandschef Wolfgang Rupf jetzt im Wall Street Journal. Die undurchdringliche Struktur des Konzerns habe das verhindert. Sollte es möglich sein, dass Wolfgang Rupf diesen Missstand erst vor kurzem bemerkt hat?

Kommentar von HANNES KOCH

Schwer vorstellbar. Innerhalb der sieben Jahre seit Gründung der Bankgesellschaft sollte der Vorstand in der Lage gewesen sein, ein Informationsnetzwerk in den früheren Teilinstituten wie der Landesbank und der BerlinHyp aufzubauen. Informationen über die faulen Immobilienkredite dürften bis nach oben durchgedrungen und Rupf selbst daran beteiligt gewesen sein, die Krisensymptome der Öffentlichkeit zu verschweigen. Er tat dies bewusst, indem er etwa versuchte, die milliardenschweren Immobilienrisiken durch einen trickreichen Verkauf auf die karibischen Cayman-Inseln erst einmal aus der Welt zu schaffen.

Als Ergebnis geht nun die Geschichte der eigenständigen Berliner Großbank sehr zügig zu Ende. Ihre Neuordnung, die der Aufsichtsrat demnächst beschließen soll, ermöglicht zum einen den Verkauf der drei neuen Teilbanken an externe Kapitalgeber. Zum anderen sollen nun erstmals klare und kontrollierbare Entscheidungsstrukturen geschaffen werden.

Dass freilich der Vorstand mit demselben Wolfgang Rupf an der Spitze nun die Neuordnung versucht, erweckt nicht gerade Vertrauen. Hoffentlich recht schnell, so wünscht man sich, steigen neue Kapitalgeber ein, bringen ihr eigenes Personal mit und schauen noch einmal genau hin, ob die neue Struktur taugt.

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