piwik no script img

Gedenken an Matoub

Krawalle nach Massendemo am 3. Jahrestag der Ermordung des Berbersängers in Algerien

TIZI OUZOU ap ■ Mit einer Demo erinnerten gestern in Algerien tausende Menschen an die Ermordung des Berbersängers Lounes Matoub. Die Demo von rund 65.000 Menschen verlief friedlich. Anschließend lieferten sich aber Jugendliche Straßenkämpfe mit der Polizei.

Die Lounes-Matoub-Stiftung hatte im Blatt El Watan alle Regierungsgegner zur Teilnahme an der Demo aufgerufen. Die Geschäfte blieben geschlossen, viele Einwohner hatten sich mit Lebensmitteln eingedeckt. Unter den Demonstranten waren auch Angehörige Matoubs, den radikale Muslime vor drei Jahren erschossen. Der regierungskritische Matoub war einer von vielen Künstlern und Intellektuellen, die seit 1992 von muslimischen Extremisten getötet wurden. Die Regierung sagte damals eine Wahl ab, die vermutlich die Islamisten gewonnen hätten. Die Situation verschärfte sich, als ein neues Gesetz Arabisch zur einzigen Amtssprache erklärte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen