piwik no script img

Polizist verknackt

Gericht verurteilt Leipziger Beamten zu neun Monaten auf Bewährung für Flaschenwürfe auf Polizisten am 1. Mai

Ein Polizist aus Leipzig, der bei den Maikrawallen vom vorigen Jahr eine Sektflasche in Richtung seiner Kollegen geschleudert hat, ist zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der suspendierte Beamte wurde gestern vom Amtsgericht wegen schweren Landfriedensbruchs und versuchter Körperverletzung schuldig gesprochen. Der 28-jährige Sachse hatte keine Erklärung für seine Reaktion.

Der Polizeihauptmeister hatte sich nach eigenen Angaben bei seinem Berlin-Besuch am 1. Mai 2000 über die Einsatztaktik hiesiger Kollegen informieren wollen. Am Kreuzberger Oranienplatz sei er Zeuge eines Gewaltausbruchs von Demonstranten geworden. Es habe Flaschen und andere Gegenstände auf die spärlich vor Ort eingesetzten Polizisten gehagelt. Er selber sei getroffen worden und sei dann geflüchtet.

Im Rennen war der Leipziger seiner Aussage nach über eine Flasche gestolpert. „Ich habe sie mit voller Wucht ohne Ziel von mir geschleudert“, sagte der Mann. Das Gericht war indessen überzeugt, dass der Angeklagte die Sektflasche aus Wut in Richtung der Polizisten warf. DPA

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen