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Zum Knutschen ins Kanzleramt

Schröders Kusinen in Berlin: Kaffeeklatsch beim Kanzler und Erde aus der Heimat

BERLIN taz ■ Es wächst zusammen, was zusammengehört. Auch des Kanzlers Familie. Inge Siegel und Heidelinde Munkewitz, besser bekannt als des Kanzlers „dolle Kusinen“ aus Thüringen, sind zur Stippvisite in Berlin.

Im Blitzlichtgewitter bereicherten sie gestern Mittag das Haacke-Denkmal „Der Bevölkerung“ im Reichstag mit Erde aus ihrer Heimat Eisenach/Mühlenhausen. Bester Laune besichtigten die beiden Frohgestalten den Reichstag und versicherten geduldig, dass ihnen der plötzliche Rummel um ihre Person nichts ausmache. Außer bei Familientreffen, die seien Privatsache. „Oder ist bei ihnen die Presse dabei, wenn sie Verwandte treffen?“, fragte Heidelinde.

Nachmittags gab es Kaffee und Kuchen im Kanzleramt. Aber vorher ging es noch unter die Dusche. „Sonst will er uns nachher nicht knutschen“, erzählt Inge Siegel. Sie freuten sich nicht nur auf den Kanzler, sondern besonders auf dessen Schwester. Gunhild Kamp-Schröder hatte die familiären Verbindungen im Osten aufgedeckt. Ob auch die Berliner Kusine Renate, ehemalige Stasi-Mitarbeiterin, zum Familientreffen komme? Da lasse sie sich selber überraschen, behauptete Inge Siegel während der Reichstagsbesichtigung.

Auf jeden Fall sollte nur „die Familiengeschichte aufgearbeitet“ werden. Die Kusinen sind gespannt, was was auf der anderen Seite passiert ist. Über Politik wollten sie nicht reden. „Wir treffen schließlich unseren Cousin und nicht den Bundeskanzler“, betonte Kusine Sieglinde. Beim nächsten Geburtstag ist das neu entdeckte Familienmitglied fest eingeplant. „Unter Verwandten ist das so, da kommt man an Festtagen zusammen“, erklärt des Kanzlers Kusine wie selbstverständlich. JULIA WESSELOH

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