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Job-Motor VW

Projekt „5000 mal 5000“ läuft unter neuen Vorzeichen an: Die Qualifizierung wird vorgeschaltet. Das bringt Zeit

WOLFSBURG taz ■ Bei Volkswagen sollen nun doch 5.000 neue Arbeitsplätze an den Standorten Wolfsburg und Hannover entstehen. VW-Arbeitsdirektor Peter Hartz und der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Volkert hauchten gestern auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Wolfsburg dem Projekt „5000 mal 5000“ neues Leben ein.

Trotz der Anfang der Woche gescheiterten Tarifverhandlungen soll es weitergehen wie ursprünglich geplant: Das Unternehmen will über seine VW-Coaching GmbH ab Herbst die neuen VW-Beschäftigten qualifizieren. „Vornehmlich Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen“ sollen einen Qualifizierungsvetrag mit der VW-Coaching abschließen.

Der IG Metall bot Hartz zugleich einen zweiten Anlauf bei den Tarifgesprächen an. Parallel zur Qualifizierung „werden wir mit dem Tarifpartner die Verhandlungen weiterführen“, sagte der Personalvorstand. Auch die Gegenseite, die IG-Metall-Bezirksleitung Hannover, sah „durchaus Perspektiven zur Wiederaufnahme der Tarifverhandlungen“. Die Stimmung habe sich eindeutig verbessert, sagte IG-Metall-Sprecher Jörg Köther.

Das Unternehmen und die Gewerkschaft hatten bislang über einen Tarifvertrag verhandelt, der Arbeit und Qualifizierung kombinierte. Jetzt sollen die neuen VW-Beschäftigten erst nach der vorgeschalteten Qualifizierungsphase einen Arbeitsvertrag und damit auch tarifvertraglichen Schutz erhalten.

Damit haben beide Seiten Zeit für weitere Verhandlungen gewonnen. Erst bei der Aufnahme der Produktion im Herbst 2002 muss es den eigenen Tarifvertrag für das Projekt „5000 mal 5000“ geben. laut Hartz sollen im Rahmen des Projekts weiterhin 3.500 Beschäftigte in Wolfsburg einen Minivan und später weitere 1.500 in Hannover VW-Wohnmobile fertigen.

JÜRGEN VOGES

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