FDP nimmt Fischer aufs Korn

BERLIN taz Die Konkurrenz von FDP und Grünen um die Gunst von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat jetzt die Ebene direkter Konfrontation erreicht. FDP-Chef Guido Westerwelle warf gestern Außenminister Joschka Fischer vor, dieser habe aus parteitaktischem Kalkül deutsche Interessen verletzt. Der Grünen-Politiker habe die Entsendung des FDP-Ehrenvorsitzenden Hans-Dietrich Genscher in ein internationales Gremium der belgischen EU-Ratspräsidentschaft verhindert. Schröder habe Genscher empfohlen. Weil Fischer dagegen sein Veto eingelegt habe, sei jetzt in dem Gremium kein Deutscher vertreten. Das Auswärtige Amt zeigt sich unfähig, den Vorgang aufzuklären. Auf wiederholte Anfragen hieß es nur, Westerwelles Darstellung sei „absurd“. Schröder hatte zuvor gute Erfahrungen mit den FDP-Politikern Otto Graf Lambsdorff und Burkhard Hirsch als Sonderbeauftragten gemacht. PAT