: Einwanderung mit oder ohne Leitkultur?
■ Eine Diskussion zum Bericht der Zuwanderungskommission von umdenken e.V.
Am 4. Juli hat die Zuwanderungskommission ihre Empfehlungen für die Ausgestaltung eines Einwanderungsgesetzes veröffentlicht. Anders als noch in den Diskussionen um das Staatsbürgerschaftsrecht unterscheiden sich die Positionen von SPD, Grünen, den Unionsparteien und auch der FDP aber ohnehin kaum mehr als im Detail.
Einigkeit herrscht vor allem darüber, dass es erstens eine Einwanderung nach Deutschland nur unter der Maßgabe ihrer ökonomischen Notwendigkeit geben und zweitens der Integrationsdruck – auf Neueinwanderer wie auch auf schon länger hier lebende Migranten – erhöht werden soll. So ist etwa die Forderung nach einem obligatorischen Sprachunterricht Teil aller bisher vorliegenden Parteienpapiere zum Einwanderungsgesetz.
So schön es klingt – „auch Deutschland hat endlich ein Einwanderungsgesetz“ –, de facto wird es sich dabei vielmehr um ein Einwanderung verhinderndes Gesetz handeln: Nicht eine größere Durchlässigkeit, sondern gerade die verstärkte staatliche Kontrolle von Deutschlands Grenzen sind Ziel sämtlicher Gesetzesentwürfe.
Am Sonntag werden in der Reihe „MorgenLand“ des hamburger Politischen Bildungswerks umdenken e.V. die Hamburger Ausländerbeauftragte Ursula Neumann, Ralf Fücks, der als Vorstandsmitglied der Heinrich-Böll-Stiftung Teil der Zuwanderungskommission war, und die berliner Bildungs- und Migrationsexpertin Sanem Kleff Perspektiven eines Einwanderungsgesetzes diskutieren. xml
Sonntag, 20 Uhr, Thalia in der Gaußstraße (Gaußstr. 190)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen