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PDS reicht eine Uniklinik

Fraktion schlägt vor, Kliniken zu fusionieren. Rot-Grün reagiert aufgeschlossen

Die beiden Universitätskliniken, die Charité (Humboldt-Universität) und das Klinikum Benjamin Franklin (Freie Universität), sollen zusammengelegt werden. Das hat gestern zumindest die PDS-Fraktion vorgeschlagen. Grüne und SPD reagierten aufgeschlossen auf den Vorschlag.

Mit einem fusionierten Unternehmen könnte unter anderem der doppelte Verwaltungsaufwand für die beiden Häuser vermieden werden, sagte PDS-Fraktionschef Harald Wolf. Ein Personalabbau sei dabei nicht vorgesehen. Die PDS richtet sich mit ihrem Vorstoß gegen den Wildwuchs der letzten Jahrzehnte in der hiesigen Forschungslandschaft: In der fusionierten Uniklinik sollten dann doppelt vorhandene Abteilungen beschleunigt abgebaut, zumindest aber auf ihre Notwendigkeit hin überprüft werden, heißt es im Fraktionspapier der PDS zur Hochschulmedizin.

Wolfs Vorschlag sei nicht neu, erklärte gestern der Hochschulpolitiker Bernhard Weinschütz (Grüne). Das Modell sei „eines unter mehreren“, habe aber durchaus „gewissen Charme“. Man brauche Vorschläge, wie die für die Hochschulmedizin beschlossenen Einsparungen zu erreichen wären. Da sei der Abbau von Doppel- oder Dreifachstrukturen sinnvoll.

Für den SPD-Wissenschaftspolitiker Peter Schuster wäre die Fusion unter einer Bedingung akzeptabel: „Wenn die medizinischen Fakultäten beider Häuser erhalten bleiben, könnten Kliniken eine gemeinsame GmbH gründen“, sagte Schuster. Für eine endgültige Entscheidung sei es jedoch zu früh.

Denn mit ihrem Spar-Vorschlag wird die PDS-Fraktion aktiv, bevor die betroffenen Kliniken eigene Konzepte erarbeiten konnten. Damit aber will der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses die Unikliniken heute erst beauftragen. Das Parlament selbst soll morgen die Bildung eines Expertengremiums aus Medizinern und Universitätsvertretern beschließen, das bis September 2002 über diese Vorschläge entscheiden soll.

Unterdessen haben die beiden Universitätskliniken den mit dem Senat ausgehandelten Hochschulverträgen zugestimmt. Damit sind zwischen 2003 und 2005 in der Hochschulmedizin 145 Millionen Mark einzusparen. TST

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