Studis schimpfen

Reaktion auf Bericht zur sozialen Lage der Studierenden: „Auch unter Rot-Grün von Chancengleichheit keine Rede“

BERLIN taz ■ Die organisierten StudentInnen sind der rot-grünen Bundesregierung gar nicht mehr grün. Als Reaktion auf den jüngsten Bericht über die soziale Lage der Studierenden haben sich die beiden führenden Studentenverbände kritisch geäußert. Studentensprecher Christian Habrecht vom Dachverband „fzs“ beklagte, „dass auch nach zweieinhalb Jahren Rot-Grün keine Rede von Chancengleichheit beim Hochschulzugang sein kann“. Haberecht bedauerte, dass „Studierende aus der unteren sozialen Herkunftsgruppe weiter aus den Hochschulen herausgedrängt werden“.

Der neue Sozialbericht, den die taz gestern vorab veröffentlichte, wird heute offiziell von Bildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) vorgestellt. In dem Papier heißt es, dass die Quote staatlich geförderter Studierender leicht anstieg. Gleichzeitig ist darin der immer geringer werdende Anteil von Studenten aus sozial schwachen Schichten dokumentiert.

Auch das Aktionsbündnis gegen Studiengebühren (ABS) sieht sich in seiner Kritik an der rot-grünen Hochschulpolitik bestätigt. „Mit Flickwerk kommt man beim Bafög einfach nicht weiter“, sagte ABS-Sprecher Olaf Bartz. Wenn die Regierung etwas gegen die schwache Studierneigung tun wolle, müsse sie endlich eine ausreichende und verständliche Ausbildungsförderung schaffen – und die Gebührenfreiheit garantieren. Beides hatte Rot-Grün bei Amtsantritt angekündigt. CIF