: demos in deutschland
ZDF-Studio als Ziel
„Genua – das war Mord“ und „Mörder, Mörder“ schallte es am Samstag aus den Kehlen von Demonstranten vor der italienischen Botschaft in Berlin. Rund 600 Menschen hatte sich vor dem Gebäude eingefunden, um gegen die Todesschüsse auf Carlo Giuliani zu protestieren. Sie forderten Reise- und Meinungsfreiheit für Globalisierungsgegner und zogen zur Parteizentrale der SPD. Etwa 20 Globalisierungsgegner drangen in das Hauptstadtstudio des ZDF ein, um ihren Protest gegen den Tod des 23-Jährigen zu bekunden.
Gegen die Schüsse in Genua demonstrierten auch in Köln, Hamburg, Bonn, Magdeburg und anderen deutschen Städten jeweils mehrere hundert Menschen. Die Stadt Leipzig verbot nach zwei Spontandemonstrationen sämtliche Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Genuagipfel. In Hamburg zerstörten Randalierer die Fenster einer Sparkassenfiliale ein und warfen Steine und Farbbeutel auf einen Streifenwagen. In Magdeburg wurde ein Polizist durch einen Steinwurf verletzt, 13 Jugendliche wurden vorübergehend festgenommen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen