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Labelwechsel bei der Inline-Demo

Ein Sportartikelhändler organisiert die Neuauflage der Bladenight. Ihr Erfinder untersagt Nutzung des Namens

Morgen gibt es sie wieder, die „Bladenight“. Nur darf sie nicht so heißen wie jene überaus populäre Demo der Inlineskater, die bis zum vergangenen Jahr zweimal wöchentlich bis zu 50.000 Rollwütige auf die Räder lockte. Die hatte der Rechtsanwalt Jan-Philipp Sexauer (36) organisiert. Mit der Neuauflage hat er aber nichts zu tun. Angemeldet wurde sie von Bernd Sauerland und Patricia Arendt. Ersterer ist Inhaber des Charlottenburger „Ski-Shops“. Letztere ist Skate-Trainerin in dem Laden. Sauerland lässt die Skater auf seiner Demoroute noch einen Schlenker machen, vorbei an seinem Geschäft an der Otto-Suhr-Allee. Für die Demo wirbt der Sportartikelhändler mit einem Spezialtarif von 10 Mark Leihgebühr bis zum nächsten Tag. Demoteilnehmer zu versorgen, sei kein Problem, man verfüge über „genügend“ der rollenden Schuhe, sagt Mitarbeiterin Arendt.

Sexauer befürchtet daher eine schleichende Kommerzialisierung seiner Bladenight und die Schädigung seines Rufes. Als Inhaber der Marke „Bladenight“ hat er daher dem Organisator der morgigen Demonstration die Verwendung des Namens untersagt.

Sauerland taufte das Ereignis kurzerhand um. Nun wird morgen ab 20 Uhr die „Skate-Demo“ eine große Runde vom S-Bahnhof Tiergarten bis zur Charlottenburger Kaiser-Friedrich-Straße und wieder zurück drehen. Ihr politisches Ziel: in der Straßenverkehrsordnung als Radfahrer anerkannt zu sein. Dafür gibt es auch eine Zwischenkundgebung am Adenauerplatz.

„Tief gestapelt“ rechne man mit etwa 1.000 Teilnehmern, sagt Ski-Shop-Mitorganisator Karsten Westphal. „Maximal zwei bis drei Minuten Wartezeit“ werde es geben, beruhigt ein Polizeisprecher vorab die Autofahrer. TILMAN STEFFEN

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