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Der kleine Ratgeber für die Freunde des offenen Feuers

Kann denn Grillen schädlich sein? Wo schon der Urmensch seine Hirschkeule im Feuer brutzelte und kein John-Wayne-Western ohne Flammenfinale auskommt. Dann schreitet der große Meister o-beinig zur Feuerstätte, um dort das gerade geschossene Kaninchen in neue Geschmackswelten zu überführen. Der Kumpan bläst derweil versonnen in die Mundharmonika, und gemeinsam träumen sie, während der Hase rotiert und bräunt, von schönen Frauen und einer Badewanne voll Whiskey.

John Wayne hin, Urmensch her: Grillen ist natürlich nicht die absolute Schonkost. Aber Grillfleisch, -würstchen, -gemüse, -sardinen schmecken derart fantastisch, dass wir die alljährlichen Weckrufe der Sommerkassandra – viel trinken, kein Fenster offen stehen lassen, Sonnenbaden nur im Minutentakt, Grillen nur mit Alufolie! – deutlich tiefer hängen. Wir sollten dennoch wissen: Beim Grillen entsteht durch herabtropfendes Fett 3,4-Benzapyren, und dieses Zeugs ist höchst ungesund, weil Krebs erregend. Mit dem aufziehenden Rauch schlägt sich die Substanz auch auf das Fleisch nieder. Deshalb aufgemerkt: Den Schweinenacken erst dann auf den Rost legen, wenn die starke Rauchentwicklung aufgehört hat und die Holzkohle gut durchgeglüht ist. Natürlich kann mensch sein Bratgut auch in Alufolie eingewickelt auf den Grill legen und so vor ungewünschten Anhaftungen schützen. Das schmeckt dann aber anders als direkt über der Flamme gegart.

Und: Keinesfalls Kiefernzapfen, Papier oder sonstiges Brennmaterial zum Anheizen nehmen. Dabei entwickeln sich durch die unvollständige Verbrennung in hohen Konzentrationen Krebs erregende Kohlenwasserstoffe. Nur Holzkohle und sonst nichts verwenden! Zehn Stockschläge gibt es außerdem für jeglichen Versuch, während des Grillens Holzkohle nachzuschütten, was ungeahnte Staub- und Rauchwolken verursacht, inklusive donnernder Giftemissionen. Elektro- und Gasgrills senken natürlich die Schadstoffgehalte, gewiss. Aber machen sie auch glücklich? Vermitteln sie uns John-Wayne- und Urmenschfeeling? Keine Rede! Deshalb wird am Feuer gegrillt, aber bitte clever. Und noch ein Tipp: Wer zum Grillen Soßen serviert, darf sie getrost etwas dicker anrühren. Aus dem „Grillgut“ tritt köstlicher Bratensaft aus, den man auffängt und in die Soße gibt.  MAN

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