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Eine Brücke in den Tod

■ In Bremen entsteht das erste stationäre Hospiz, das seinen Gästen zu einem angemessenen Lebensende verhelfen will

Eine Brücke wollen sie schaffen, eine Brücke zwischen Leben und Tod, und zwar eine, auf der das Hinübergehen nicht ganz so schwer fällt. Seit Herbst 2000 entsteht in einer alten Bremer Villa im Stadtteil Walle das erste – und vorerst einzige – Bremer Hospiz.

Auf den ersten Blick noch nicht viel mehr als eine Baustelle: Über Sandhaufen stapft man zum Eingang, Türen gibt es keine, und es staubt ganz gewaltig. Hört man jedoch die Erklärungen von Architekt Wolfgang Weiß, zeichnet sich im Kopf schnell ein Bild des fertigen Hospizes. Viel Stuck, so erläutert er, soll die Zimmerdecken schmücken, geschaffen nach alten Entwürfen. Dazu Parkettboden, viel Licht und vor allem eine moderne technische Ausstattung, die die familiäre, freundliche Atmo-sphäre aber nicht beeinträchtigen wird. „Unsere Gäste sollen das Gefühl haben, dass sie hier wohnen und gleichzeitig medizinisch und pflegerisch optimal betreut werden“, betont Dr. Alfred Kuhlmann, Vorstandsvorsitzender der Zentrale für Private Fürsorge.

Die Gäste – auf diese Bezeichnung legt man großen Wert – werden voraussichtlich im Dezember dieses Jahres die fertigen Räume beziehen können. Acht Einzelzimmer stehen für sie zur Verfügung, ein neuntes ist als Ausweichmöglichkeit gedacht, wie Architekt Weiß erklärt.

Rücksichtnahme wird hier groß geschrieben werden. „Wir wollen die Leute so begleiten, dass sie in Würde sterben“, sagt Alfred Kuhlmann und trifft damit den Kern des Hospizgedankens. Man hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen, die als „austherapiert“ gelten, die letzten Wochen so angenehm wie möglich zu gestalten, fernab vom Massenbetrieb in den Krankenhäusern. Voraussetzung für die Aufnahme in ein Hospiz ist allerdings die Erfüllung einiger bundesweit festgelegter Kriterien. So sollte die Lebenserwartung nicht mehr als ein paar Wochen betragen, und der Patient darf nicht auf Versorgung im Krankenhaus angewiesen sein.

Schätzungsweise 50 Prozent der Hospizgäste sind Krebspatienten, vermutet Monika Foppe, Leiterin des Hospizes. Die Patienten werden in der Regel von Krankenhäusern überwiesen, in Einzelfällen auch vom Hausarzt. Theoretisch ist es aber auch möglich, sich auf eigene Faust für einen Platz im Hospiz zu bewerben. Im hospiz:brücke, so der gewählte Name, werden sich insgesamt zwölf MitarbeiterInnen rund um die Uhr um die Gäste kümmern. Durch einen Kooperationsvertrag mit der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Bremen, die die vier ambulanten Bremer Hospizvereine umfasst, werden aber auch ehrenamtliche Mitarbeiter hinzukommen. „Wir können die Angehörigen entlasten und persönliche Einzelbetreuung leisten“, beschreibt Andrea Schuller vom Hospizverein Bremen die mögliche Rolle dieser Kräfte. Passend zur gestrigen Eröffnung der neuen Räumlichkeiten des Vereins in der Schwachhauser Heerstraße 45 hofft sie in Zukunft auf eine gute Zusammenarbeit mit dem neuen Hospiz. „Denkbar ist auch, das wir Menschen weiterhin betreuen, wenn sie aus ihrer häuslichen Umgebung ins stationäre Hospiz wechseln.“

Überhaupt ist vieles beim hospiz:brücke noch „denkbar“, bis zur Eröffnung vergehen schließlich noch einige Monate. „Wir haben uns zwar andere Hospize in Deutschland angeschaut“, versichert Alfred Kuhlmann, „aber vieles wird sich trotzdem erst in der Praxis zeigen“ be

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