„Ich bin das Gesicht!“

Von heute an wird die ehemalige Pro-7-„Wetterfee“ Else Buschheuer den Kulturweltspiegel der ARD moderieren. „Die Sendung“, sagt sie, „ist mir beim Zappen sicher schon mal untergekommen“

Else Buschheuer, 35, moderiert ab heute den Kulturweltspiegel in der ARD. Vorher hat die gebürtige Eilenburgerin (bei Leipzig) u. a. für die „Super“-Zeitung geschrieben, hat den Pro-7-ZuschauerInnen das Wetter vorgergesagt, im Buch „Ruf! Mich! An!“ ihr Alter Ego Paprika durch Berlin schießen lassen, über diesen Umweg sämtliche deutschen Feuilletonistenherzen erobert und mit „Masserberg“ ein schönes, tragikomisches Zweitwerk vorgelegt. Momentan macht sie ein Praktikum beim jüdischen „Aufbau“ in New York.

taz: Ist das Ihr Traumjob?

Buschheuer: Sagen wir mal so: Es war für mich – zumal unmittelbar nach der Wettermoderation – das spannendeste Angebot.

Wie kam das zustande, wer hat bei wem angefragt?

Sie werden’s nicht glauben, aber der WDR hat völlig überraschend bei Pro 7 in meinem Büro angerufen.

Sie sollen ja der ARD ein bisschen aus der Kukident-Krise helfen, fühlen Sie sich wohl in dieser Rolle?

Ja, das macht mich so . . . jung.

Haben Sie dort Narrenfreiheit, oder gab es vorher klare Ansagen, was Sie sagen dürfen, was nicht, was Sie anziehen dürfen etcetera?

Mir wird erstaunlich wenig vorgeschrieben. Es ist, als ob der WDR ahnte, dass ich so etwas nicht mag.

Inwieweit sind Sie in die eigentliche redaktionelle Arbeit eingebunden?

Überhaupt nicht. Ich bin das Gesicht und schreibe meine Moderationen aufgrund von vorliegendem Material und den geplanten Beiträgen.

Hätten Sie nicht viel lieber eine schöne Filmsendung moderiert?

Es gibt ja keine schöne Filmsendung. Angeblich will niemand so was sehen.

Wie gefällt Ihnen Ihr Image, also diese „Wetterfee/Skandalnudel/Zicke/attraktive Ostdeutsche, die sich zu inszenieren weiß“-Geschichte?

Mal unter uns: Ganz gut.

Ehrlich: Haben Sie den Kulturweltspiegel vorher geguckt?

Ich kann mich noch an Gabriele Krone-Schmalz erinnern, ansonsten ist er mir sicher – wie andere Kultursendungen – mal beim Zappen untergekommen.

Was gucken Sie momentan denn überhaupt gerne im Fernsehen?

Leno, Letterman, Oprah, Jerry Springer, ich bin ja in Amerika im Moment.

Schreiben Sie zurzeit an einem neuen Buch?

Ja, ich schreibe täglich in mein Internet-Tagebuch, das nächses Jahr bei Kiepenheuer & Witsch als Taschenbuch rauskommen wird. INTERVIEW: JENNI ZYLKA