: Tornados über Bremen
■ Polizei lässt heute aus der Luft nach Adelina suchen
Mehr als vier Wochen nach dem spurlosen Verschwinden der zehn Jahre alten Adelina aus Bremen greift die Polizei zu einem neuen Strohhalm: Tornados der Bundesluftwaffe sollen heute das Umland in niedriger Höhe überfliegen und mit Wärmebildkameras Luftaufnahmen machen. Gesucht wird nach der möglicherweise versteckten Leiche des Kindes. Inzwischen schließt die Polizei nicht mehr aus, dass Adelina Opfer einer Gewalttat wurde. Trotz intensiver Suche und 390 Hinweisen tritt die Sonderkommission auf der Stelle.
Adelina wird seit dem 28. Juni vermisst. Das Mädchen verschwand spurlos auf dem kurzen Weg vom Urgroßvater zur Wohnung der Mutter. Niemand sah das Kind aus dem Hochhaus kommen, in dem der Urgroßvater wohnt. Die 180 Wohnungen in dem Block wurden alle durchsucht. Auch Müllschlucker, Schächte, Dachboden und Fahrstühle wurden nach Polizeiangaben ebenso ergebnislos überprüft wie Grünanlagen und Wasserläufe im dem Stadtteil. „Heiße Spuren“ auf eine Tatbeteiligung des in Sibirien lebenden leiblichen Vaters und später des Stiefvaters zerschlugen sich.
„Wir haben es mit einem problematischen Fall zu tun“, sagte der Leiter der Sonderkommission, Werner Meyer. Ob die Tornado-Flüge zu einem Erfolg führen, ist fraglich, denn noch gebe keine Erfahrung bei der Auswertung von Wärmebildern in Bezug auf Leichen. dpa
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