: protest verspätet den atomzug
Der Wendland-Sprecher Wolfgang Ehmke nennt das „die kleinen psychologischen Erfolge, die so große Wirkung für die Protestbewegung gegen die Castor-Transporte haben“: Eine deutsch-französische Streckenblockade hielt im elsässischen Bischheim den größten deutschen Atomschrottzug aller Zeiten auf. Zwei Männer hatten ihre Hände an den Gleisen festgekettet, zwei weitere ketteten sich an ein Eisenrohr, das sie unter die Gleise gelegt hatten. Rund 60 Polizisten und eine Kreissäge waren notwendig, um den Zug wieder zum Rollen zu bringen. „Hier fährt das Äquivalent eines Atomkraftwerks kreuz und quer durch Frankreich“, sagte Greenpeace-Aktivist Frédéric Marillier. Nördlich von Paris wurde die Fracht auf zwei Züge aufgeteilt – drei Atommüllbehälter kamen am Mittag mit vier Stunden Verspätung im Verladehafen Dünkirchen an, die neun anderen erreichten den Verladebahnhof in La Hague mit mehreren Stunden Verspätung. Dem französischen Netzwerk für den Atomausstieg war es gelungen, den Zug im Großraum Lille aufzuhalten. Sie entfernten bei einem voranfahrenden Güterzug die Bremsen und sorgten so für erhebliche Behinderungen des gesamten Bahnverkehr der Region. FOTO: ANTONIO PISACRETA/ ROPI
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