: kollateralschaden
Die Toten von Nablus
Am vergangenen Dienstag wurden in Nablus bei einem Angriff der israelischen Armee zwei Hamas-Mitglieder, vier Journalisten und zwei Kinder getötet. 15 Menschen wurden verletzt. Die israelische Armee hatte in der Stadt im Westjordanland das örtliche Büro der islamistischen Hamas mit Raketen beschossen. Der Angriff galt Dschamal Mansur, einem hochrangigen Hamas-Funktionär, der für Anschläge verantwortlich sein soll. Die weiteren Toten verbuchten die israelischen Militärs anscheinend als „Kollateralschaden“.
Diese Praxis ist weltweit auf Ablehnung gestoßen. Der palästinensische Präsident Arafat bat in Briefen an die Europäische Union, US-Präsident George W. Bush sowie die Regierungen Russlands und Chinas um eine internationale Intervention in dem Konflikt. Die USA, Russland, Deutschland, die Vereinten Nationen und auch der Papst hatten das israelische Vorgehen bereits in der vergangenen Woche zum Teil ungewöhnlich deutlich verurteilt. Die UNO schlug vor, internationale Beobachter in das Westjordanland und den Gaza-Streifen zu schicken. Israel geht diese „Einmischung“ zu weit, den Palästinensern ist das zu wenig. Sie fordern einen internationalen Boykott Israels.
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