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Hüftgelenk für die Innenstadt

Neuer Hühnerposten soll City mit St. Georg und Hafencity verbinden  ■ Von Gernot Knödler

Im Börsensaal der Handelskammer ist seit gestern das Hüftgelenk der künftigen Innenstadt zu bewundern: das Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbs für das Areal zwischen Hühnerposten und Klos-tertor. Als Kugelgelenk soll es das Kontorhausviertel, St. Georg, Hammerbrook und die zukünftige Hafencity miteinander verbinden. Dem Entwurf des Architektenbüros Meurer aus Frankfurt am Main sei es gelungen, „einen besonderen Ort zu schaffen, der die Leute anzieht“, begründete Oberbaudirektor Jörn Walter das Urteil der Jury.

Die Sieger grenzen das neue Quartier klar nach außen ab, schaffen aber im Inneren einen Platz, auf den die PassantInnen durch die Anlage der einzelnen Gebäude gesaugt werden sollen. Ihr Entwurf sieht eine Einfassung des heute unbebauten Geländes südlich des Postamtes durch Dreiecke vor, deren Spitzen nach innen ragen. Die Schneisen zwischen den Dreiecken sollen PassantInnen nach innnen auf einen parkartig gestalteten Platz mit Cafés und Restaurants locken. Darunter soll ein Parkhaus mit etwa 700 Plätzen entstehen.

Zwischen dem Postamt und dem neuen Komplex entstünde ein weiterer Platz, von dem aus zwei Fußwege über oder unter den Gleisen zur Altstädter Straße und Richtung Chilehaus führen würden. FußgängerInnen werden zudem von der Altmannbrücke durch das ehemalige Postamt hindurch ins neue Quartier gelangen. Die Münzstraße soll als Zufahrt zur Altmannbrücke geöffnet werden.

400 bis 450 Millionen Mark will die Grundstücksgesellschaft Sigma in das Areal einschließlich des ehemaligen Postamtes Hühnerposten stecken. Die Gesellschafter haben in der Vergangenheit nach Auskunft des von ihr beauftragten Projektentwicklers vor allem in Einkaufszentren und SB-Warenhäuser Marke „Allkauf“ investiert.

Am Hühnerposten wollen sie auf voraussichtlich etwa 70.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche vor allem Büros, aber auch ein Hotel und – auf zehn bis 15 Prozent der Fläche – Wohnungen bauen. Als kulturelle Einrichtung ist die Zentralbibliothek im Gespräch, die neue Räume sucht. „Wir können uns das vorstellen“, sagte Sabine von Eitzen von der Stiftung Öffentliche Bücherhallen der taz hamburg. Wenn noch in diesem Jahr mit dem Bebauungsplan begonnen wird, könnte der neue Komplex Ende 2004 fertig sein.

Das ehemalige Postamt mit weiteren 23.000 Quadratmetern wird bereits umgebaut. Ein kleiner Teil wird an die Post vermietet, in den weiten und hohen Hallen entstehen Loftbüros mit dem Charme von Fabriketagen. Die am Klostertor östlich an das neue Areal anschließenden Hochhäuser eines anderen Eigentümers sollen abgerissen und ebenfalls mit Büros und einem zehnprozentigen Anteil an Wohnungen bebaut werden.

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