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Miese Delikatesse

Bei vielen Gourmets gelten Miesmuscheln aus dem Wattenmeer als Delikatesse. In Schleswig-Holstein selbst führen die Schalentiere kulinarisch gesehen eher ein Schattendasein. Deshalb wird ein Großteil der hiesigen Fänge nach Frankreich, Belgien oder in die Niederlande verkauft. Die Exporte waren im vergangenen Jahr für die Fischer nicht berauschend: 12.000 Tonnen landeten im vergangenen Jahr in den insgesamt acht Kuttern, die im nordfriesischen Wattenmeer auf Fang aus waren. Das sind 9000 weniger als 1999.

Muscheln seien wie Krabben den natürlichen Schwankungen unterworfen, sagt Andre de Leeuw, Geschäftsführer des Muschelverarbeiters „Royal Frysk“ in Emmelsbüll-Horsbüll. Damit macht er deutlich, dass die Muschelfischer, die ihre Fanggründe selbst anlegen und pflegen, letztlich doch von der Natur abhängig sind. Gezüchtet werden die Muscheln auf Flächen, die zum Großteil zwischen den Inseln Föhr und Sylt liegen.

Hauptanlandeplatz für den Muschelfang ist der nordfriesische Fährhafen Dagebüll. Von dort werden die Schalentiere entweder gewaschen und entsandet direkt zu den Vermarktern transportiert oder in Schleswig-Holsteins einziger Muschelfabrik weiterverarbeitet. Von dort gehen sie dann als gefrorene Ware in alle Welt. Heike Wells

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