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Bremer Bibl. so mittel

■ Test: Bremer Bücherei rangiert zwischen Heidelberg (top) und Bremerhaven (uärg)

Das Paradies aller BibliotheksnutzerInnen befindet sich – trommelwirbel, tusch, tätärätä – in Heidelberg. Die dortige Stadtbücherei schneidet jedenfalls in der Kategorie Großstädte über 100.000 EinwohnerInnen am besten ab. Wie ein bundesweiter Vergleichstest der Bertelsmann-Stiftung und des Deutschen Bibliotheksverbands (DBV) außerdem ergeben hat, rangiert die Bremer Stadtbibliothek unter 28 Großstadtbüchereien irgendwo im Mittelfeld. Bremerhaven geht aus diesem Vergleich als zweitschlechteste Bibliothek vor Recklinghausen hervor.

In diesen nach 2000 zum zweiten Mal erhobenen Bibliotheksindex (BIX) haben 168 Bibliotheken zwischen Ahrensburg und Zossen freiwillig ihre Daten gespeist. Die öffentlichen Büchereien gaben unter anderem ihre Ausleihzahlen, Besuche, Fläche, Mitarbeiterzahl sowie zum ersten Mal die Anzahl der Internetplätze an. Die Bertelsmann-Stiftung hat daran Maßstäbe wie Wirtschaftlichkeit oder Kundenorientierung angelegt und daraus die Rangfolge errechnet. So hat Heidelberg genau doppelt so viele Medien pro Einwohner wie Bremen und schafft auch fast doppelt so viele neue Medien an.

„Wir versuchen bei dem Test, die Bibliotheken vergleichbar zu machen“, betont Projektleiterin Petra Klug. Genau daran hat die Leiterin der Bremer Stadtbibliothek Barbara Lison Zweifel. Neben Dresden sei Bremen die einzige Stadt mit mehr als 500.000 EinwohnerInnen, die an dem Test mitmache. Mit Heidelberg, Freiburg oder Münster will sich die Bremerin nur ungern vergleichen lassen. Sie sieht ihr Haus in einer Liga mit Städten wie Essen, Hannover, Dortmund, Nürnberg oder Frankfurt, die gleich groß sind und – zum Teil die gleichen Finanznöte haben.

Die Ergebnisse der Studie sind nach Lisons Angaben nur eine kleiner Beitrag zur „permanenten Verbesserung, an der wir arbeiten“. Und: „Wenn dieser Test das einzige Hilfsmittel wäre, wäre das peinlich.“ In dem Test werde etwa die Fläche bewertet. „Da schneiden wir auf den ersten Blick nicht schlecht ab, aber unsere Flächen liegen an den falschen Stellen“, betont Lison und verweist auf die geplante neue Zentrale im Polizeihaus, die das Gewicht verschiebt.

Auch Petra Klug ist sich solcher Haken und Ösen im Vergleichen bewusst. Deshalb bietet die Stiftung jetzt zusätzlich Workshops zum Thema an, an der auch die BremerInnen teilnehmen wollen. ck

Die Ergebnisse stehen im Netz unter www.bix-bibliotheksindex.de

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