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Arbeitslosenquote über 9 Prozent

Bundesanstalt für Arbeit: Ziel der Bundesregierung nur mit „stürmischem Herbstaufschwung“ erreichbar

BERLIN taz ■ Die Konjunktur zieht den Arbeitsmarkt mit in den Keller. In Deutschland waren im Juli 3,798 Millionen Menschen erwerbslos, damit hat sich die Zahl der Arbeitslosen „beträchtlich erhöht“, musste der Präsident der Bundesanstalt für Arbeit, Bernhard Jagoda, gestern einräumen.

Die Quote steigt damit von 8,9 im Juni auf nun 9,2 Prozent. Der Vorsprung zum Vorjahr ist fast ganz abgeschmolzen: Nur noch 4.900 Menschen weniger sind ohne Job als im Juli 2000.

Um das Ziel der Bundesregierung, die Arbeitslosenzahl in diesem Jahr auf 3,7 Millionen zu begrenzen, noch zu erreichen, bedürfe es „eines stürmischen Herbstaufschwungs“, sagte Jagoda skeptisch. Zu 90 Prozent sei der Anstieg der Zahlen saisonal bedingt, zu 10 Prozent aber der konjunkturellen Abkühlung zuzuschreiben, erklärte er.

Vor allem in den ostdeutschen Bundesländern kommt der Arbeitsmarkt nicht voran, mit 17,3 Prozent ist die Quote dort mehr als doppelt so hoch wie die von 7,3 Prozent im Westen.

Während die SPD-Sozialpolitiker Franz Thönnes und Klaus Brandner den Einbruch als „saisonal bedingt“ bezeichneten und positive Tendenzen ausmachten, forderte die Grünen-Bundestagsabgeordnete Thea Dückert eine schnelle Reform der Arbeitsförderung.

Arbeitgeber und Union forderten eine Deregulierung des Arbeitsmarktes, während der DGB die Arbeitgeber zum Überstundenabbau aufforderte.

HEIDE OESTREICH

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