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Die Telekom-Aktie im Fall

Anonyme Aktionäre verkaufen Millionen von T-Aktien. Der Anfang des Ausverkaufs?

BERLIN taz/ap ■ Die T-Aktie stürzte gestern den zweiten Tag in Folge nach unten. Nachmittags um 16 Uhr war die Aktie nur noch 21,80 Euro wert, etwa 10 Prozent weniger als noch am Montag Abend. Marc Tüngler, Anwalt bei der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), sagte dazu: „In dem großen Puzzle der mysteriösen Umstände um die Telekom ist das mal wieder ein weiteres Stück.“ Die Schutzvereinigung fordere die zuständigen Behörden auf, Prüfungen einzuleiten.

Die Deutsche Bank hatte am Montag im Auftrag eines Kunden, den sie nicht nennen kann oder will, 44 Millionen Aktien der Deutschen Telekom AG an der Börse verkauft. Das drückte den Kurs auf 23 Euro, 78 Prozent unter dem Höchsstand von 105 Euro im März 2000. Der Großverkauf löste bei anderen Investoren – wohl meist Aktienfonds – heftiges Nachdenken aus. Seitdem kommen immer neue Verkaufsorders herein, allerdings nicht mit so hohen Stückzahlen. Marktbeobachter vermuten einen Stichtag als Grund: Ab dem 1. September dürfen die Altaktionäre der von der Telekom per Aktientausch erworbenen US-amerikanischen Voicestream mehrere hundert Millionen T-Aktien verkaufen. Bei den Eigentümern handelt es sich meist ebenfalls um Telekomfirmen, die derzeit alle Geld brauchen. Die jetzigen Verkäufer wollten also noch schnell vor dem 1. September verkaufen – danach dürfte der Kurs wegen des zu erwartenden hohen Angebots noch weiter fallen, so das Kalkül. REM

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