: Die Pläne der Nato
Mit der Unterzeichnung des Friedensabkommens in Makedonien ist eine Vorraussetzung für einen Einsatz der Allianz gegeben – aber eben nur eine
SKOPJE afp ■ Mit der für Montag vorgesehenen Unterzeichnung eines Friedensabkommens für Mazedonien würde die Entsendung von 3.500 Nato-Soldaten in den Balkanstaat ein Stück näher rücken. Voraussetzung ist für das atlantische Bündnis aber, dass sich die albanischen Rebellen der „Nationalen Befreiungsarmee“ UÇK, die an dem Abkommen nicht beteiligt waren, zur Waffenabgabe bereit erklären. Danach könnten die ersten Soldaten binnen 48 Stunden stationiert werden. Innerhalb von zwei Wochen könnte das gesamte Kontingent in Mazedonien sein.
Ziel der Operation mit dem Namen „Essential Harvest“ (Bedeutende Ernte) ist, die Entwaffnung der UÇK zu überwachen. Der zunächst auf 30 Tage befristete Einsatz soll unter dem Kommando von Nato-General Gunnar Lange stehen. Die Soldaten sollen an vier Orten stationiert werden: im Nordosten von Skopje, am Flughafen Petrovec südwestlich der Hauptstadt, in Kumanovo im Norden und in Krivolak in der Mitte des Landes. Wo die UÇK-Rebellen ihre Waffen abgeben sollen, steht hingegen noch nicht fest.
An dem Einsatz wollen sich nach derzeitigem Stand zwölf Staaten beteiligen. Die größten Soldatenverbände kommen aus Großbritannien, Griechenland, Frankreich und Italien. Ein Einsatz der Bundeswehr in Mazedonien ist wegen der zögernden Haltung der Opposition und der Ablehnung in Teilen von SPD und Grünen derzeit völlig ungewiss. Nato-Sprecher Barry Johnson sieht in dem Einsatz mehr als nur eine Sammelaktion für Waffen. Die Nato wolle sich bemühen, das verlorene Vertrauen zwischen slawisch- und albanischstämmigen Mazedoniern wieder herzustellen.
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