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UN-Organisation: Geld für Italiener!

GENF epd ■ Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hat die Entscheidung der Bundesregierung kritisiert, italienische Militärinternierte nicht als NS-Opfer zu entschädigen. Dabei hätten finanzielle Gründe eine wichtige Rolle gespielt, erklärte der Direktor der UN-Organisation, Dirk de Winter, am Dienstag.

Der finanziell überlastete Entschädigungsfonds der deutschen Wirtschaft und der Bundesregierung müsste bei einer Anerkennung der Ansprüche von rund 60.000 italienischen Antragstellern aufgestockt werden. „Dies würde erneut zu einem Aufflammen der Diskussion und womöglich zu einer Lawine weiterer Ansprüche führen“, urteilte der Direktor.

Nach dem Sturz des Diktators Benito Mussolini (1883–1945) und der italienischen Kapitulation waren 600.000 italienische Soldaten von den Nazis deportiert und als Zwangsarbeiter in der Rüstungsindustrie eingesetzt worden. Die italienischen Internierten werden von der Bundesregierung auf Grund eines Gutachtens des Völkerrechtlers Christian Tomschat als Kriegsgefangene eingestuft, die unter dem Schutz der Genfer Konventionen gestanden hätten und somit nicht als Opfer gelten.

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